Am Dienstagabend trafen sich 73 Berufsbildnerinnen und Berufsbildner zum Austausch. Die hohe Teilnahmezahl und der offene Austausch zeigten deutlich: Psychische Gesundheit ist ein gemeinsames Thema – die Vernetzung und der Austausch sind, auch präventiv, wichtige Massnahmen für Menschen, die Jugendliche bei den ersten Schritten im Berufsleben begleiten.
Im Zentrum des Anlasses «Psychische Gesundheit in der Berufsbildung» stand die Frage, wie Berufsbildnerinnen und Berufsbildner psychisch belastete Jugendliche während der Ausbildung begleiten und gleichzeitig ihre eigenen Grenzen wahren können. Die Austauschveranstaltung bot eine Plattform zur Diskussion und Vernetzung an. Experten, die täglich Lernende mit psychischen Belastungen begleiten, zeigten «Erste Hilfe»-Massnahmen, Unterstützungsangebote und Ressourcen auf. Organisiert wurde der Anlass vom Amt für Berufsbildung in Zusammenarbeit mit dem kantonalen Aktionsprogramm «Obwaldä isch zwäg» und verschiedenen Fachstellen wie der Jugend- und Berufsintegrationsberatung.
Psychische Gesundheit der Lernenden und der Berufsbildenden ist wichtig
Berufsbildende vermitteln Jugendlichen während der Berufslehre nicht nur ihr Handwerk, sondern auch Sozial- und Handlungskompetenzen. Die berufliche Grundbildung findet meist zu einem Zeitpunkt statt, an dem Jugendliche vor wichtigen Entwicklungsschritten stehen. Die psychische Gesundheit der Lernenden wie auch die Unterstützung ihrer Bezugspersonen während der Lehre sind deshalb von grosser Bedeutung.
«Wir erleben, dass Berufsbildnerinnen und Berufsbildner enorm viel für ihre Lernenden leisten – oft mit grossem Herzblut und Engagement. Umso wichtiger ist es, sich Unterstützung zu holen, wenn eine Situation den Bildungsauftrag übersteigt – und dabei auch die eignen Grenzen zu erkennen» sagt Karin Krummenacher, Ausbildungsberaterin Kanton Obwalden.
Der Austausch zum Thema «Psychische Gesundheit in der Berufsbildung» zeigte, wie wichtig eine frühzeitige Kontaktaufnahme bei Unsicherheiten oder Belastungssituationen ist. Fachstellen wie beispielsweise die Ausbildungsberatung des Amts für Berufsbildung unterstützen Berufsbildende bei der Einschätzung und Triage von Fällen und arbeiten bei Bedarf eng zusammen. Kein Thema ist zu klein, keine Frage zu unwichtig, um den Kontakt zu suchen. Dazu gehört auch die Selbstfürsorge der Berufsbildnerinnen und Berufsbildner. Nur wer selbst stabil und fit ist, kann anderen helfen. Des-halb dürfen und sollen sich auch Berufsbildnerinnen und Berufsbildner melden, wenn es ihnen selbst nicht gut geht.







