Untersuchungsbericht Spitex: Die ambulante Versorgungssicherheit im Kanton Obwalden ist gewährleistet

Das Sicherheits- und Sozialdepartement hat in Absprache mit den Gemeinden und der Spitex Obwalden einen Untersuchungsbericht zur Spitex Obwalden er-stellen lassen. Dieser empfiehlt weitere Massnahmen zur Umsetzung. Die am-bulante Versorgungssicherheit war bisher und ist weiterhin gewährleistet.

Der Untersuchungsbericht zur Spitex Obwalden liegt nun vor. Die detaillierte Ana-lyse hat ergeben, dass die Spitex Obwalden gut organisiert ist und betriebswirt-schaftlich geführt wird. Es besteht ein ausgeprägtes Kosten- und Effizienzbewusst-sein, operativ agiert die Spitex Obwalden vorausschauend. Arbeitsrechtlich stellt der Bericht keine besonderen Auffälligkeiten fest. Differenziert wahrgenommen wird das gelebte Führungsverständnis. Bei der Unternehmenskultur wurden Defizite und un-terschiedliche Erwartungshaltungen erkannt. Dies war gemäss Bericht auch Auslö-ser der erfolgten Kündigungen und gemachten Vorwürfe. Optimierungsbedarf gibt es auch im Bereich der strategischen Entwicklung und in der Zusammenarbeit zwi-schen den Behörden und der Spitex Obwalden.

Für den Untersuchungsbericht wurden rund 40 Gespräche mit ausgewählten Perso-nen mit unterschiedlichen Blickwinkeln, ein umfassendes Dokumentenstudium und eine Mitarbeitendenbefragung mit gegenwärtigen und ehemaligen (bis 30.09.2023) Mitarbeitenden durchgeführt. Neumann Zanetti & Partner, Kompetenzzentrum für Führungs-, Dienstleistungs- und Unternehmenskultur, hat den Untersuchungsbericht erstellt.

Ambulante Versorgungssicherheit ist gewährleistet
Die ambulante Versorgungssicherheit mit Dienstleistungen der Hilfe und Pflege zu Hause ist im Kanton Obwalden gewährleistet. Der Untersuchungsbericht hat bestä-tigt, dass die Obwaldner Bevölkerung bisher und auch in absehbarer Zukunft dem Bedarf entsprechend mit ambulanten Pflegeleistungen versorgt werden kann. Auf-grund des Fachkräftemangel und einer erhöhten Mitarbeitendenfluktuation bei der Spitex Obwalden über den Jahreswechsel 2023 / 2024 waren jedoch Schwankun-gen in den Bereichen Kundenzufriedenheit und Qualität feststellbar.

Untersuchungsergebnisse
Der Bericht empfiehlt, basierend auf den Untersuchungsergebnissen, verschiedene Massnahmen umzusetzen. Es liegt nun an der Spitex Obwalden, den Gemeinden und dem Kanton Obwalden, das weitere Vorgehen dafür zu definieren. Einzelne Massnahmen können direkt durch die jeweilige Organisation umgesetzt werden und andere betreffen die gemeinsamen Strukturen, welche im Dialog anzupassen sind.

Regierungsrat Christoph Amstad betont: „Der Untersuchungsbericht zeigt auf, dass die Spitex Obwalden gut organisiert ist, aber bei der Unternehmenskultur Defizite und verschiedene Erwartungshaltungen bestehen. Daher ist eine kulturelle Transfor-mation anzustossen, welche für eine moderne, zukunftsgerichtete und öffentliche Spitexträgerorganisation förderlich ist. Auch die Zusammenarbeit zwischen Gemein-den, Kanton und Spitex Obwalden muss verbessert werden. Für die Sicherstellung einer qualitativ hochstehenden ambulanten Gesundheitsversorgung im Kanton Ob-walden, ist das gegenseitige Vertrauen wieder zu stärken.“

Weiteres Vorgehen
Der Kanton, die Gemeinden und die Spitex Obwalden sind aktuell daran die aus dem Untersuchungsbericht empfohlenen Massnahmen zu prüfen. Dabei werden ins-besondere die Themen Führung der Spitex Obwalden, Konfliktmanagement-Syste-matik, Versorgungssicherheit, sowie Governance und Strukturen behandelt.

Hintergrund für die Erstellung des Untersuchungsberichts
Im Herbst 2023 hatte die Interkommunalen Gesundheitskommission Obwalden (IKGK) der Gemeinden das Sicherheits- und Sozialdepartement (SSD) darüber infor-miert, dass gegenwärtige und ehemalige Mitarbeitende Vorwürfe gegen die Ge-schäftsleitung und den Vorstand der Spitex Obwalden geäussert hätten. Die Vor-würfe betrafen hauptsächlich betriebliche Abläufe und drückten eine Unzufriedenheit mit der Geschäftsführung aus. Zudem bestanden Fragen zur Art und Weise interner Vorgaben und Abläufe sowie zum Qualitätsmanagement. In Absprache mit der IKGK und der Spitex Obwalden erstellte das Sicherheits- und Sozialdepartement einen Untersuchungsbericht, womit die aufgeworfenen Themen überprüft und der weitere Handlungsbedarf aufgezeigt wurde.

Zusammenarbeit von Spitex Obwalden mit Gemeinden und Kanton
Die Spitex Obwalden ist ein privatrechtlicher Verein und für die Organisation und Be-triebsführung selbstständig verantwortlich. Sie handelt im Auftrag der Gemeinden als kantonal anerkannte Spitexträgerorganisation. Der Kanton ist zuständig für die Koor-dination der Tätigkeiten auf dem Gebiet des Gesundheitswesens. Er nimmt gesund-heitspolizeiliche Aufgaben wahr und ist für die Sicherstellung einer ausreichenden medizinischen Versorgung im Kanton Obwalden besorgt. Die Gemeinden sind ver-antwortlich für die Sicherstellung der Versorgung mit Dienstleistungen der Hilfe und Pflege zu Hause (Spitex). Dies erfolgt unter anderem mit dem Abschluss einer Leis-tungsvereinbarung mit der kantonal anerkannten Spitexträgerorganisation (Spitex Obwalden).

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