Der Nidwaldner Gesundheits- und Sozialdirektor Peter Truttmann präsidiert ab dem 1. Januar 2025 neu die Zentralschweizer Sozialdirektorinnen- und -direktorenkonferenz (ZSODK). Er übernimmt turnusgemäss das Amt von Regierungsrat Christoph Amstad, der infolge Amtszeitbeschränkung nicht mehr antreten kann.
Die Konferenz wählte an ihrer Herbstsitzung vom 22. November 2024 einstimmig den Nidwaldner Gesundheits-und Sozialdirektor Peter Truttmann zu ihrem neuen Präsidenten. Peter Truttmann sprach sich für eine intensive Koordination in der Zentralschweiz aus: „Ich möchte weiterhin gemeinsam mit den anderen Sozialdirektorinnen und Sozialdirektoren der Zentralschweiz die Zusammenarbeit stärken und unsere Aktivitäten gut abstimmen. Unsere Sozialpolitik soll wirkungsorientiert gestaltet sein; wir suchen stets nach innovativen Ansätzen und vertreten die Interessen der Kantone gegenüber dem Bund, um auch bei sensiblen Themen die besten Lösungen zu finden.“ Insbesondere das Thema Asyl kann nur im gemeinsamen Austausch Bund-Kantone gelöst werden. Als Vizepräsident wurde der Zuger Regierungsrat und Statthalter Andreas Hostettler ernannt.
Dank an Regierungsrat Christoph Amstad
Regierungsrat Christoph Amstad prägte die ZSODK über Jahre als engagierter Brückenbauer, auch in seiner Funktion als Mitglied der Zentralschweizer Polizeidirektorinnen- und -direktorenkonferenz (ZPDK). Die ZSODK ist im Asyl-Dossier für die Asylbetreuung (Unterbringung, Integration und unbegleitete Minderjährige (MNA)) zuständig, die ZPDK ist für den Wegweisungsvollzug zuständig. Die ZSODK unterstützte die Bestrebungen und koordinierte die Aktivitäten des Bundes und der Kantone für die Suche nach einem Bundesasylzentrum ohne Verfahrensfunktion (BAZoV) in der Zentralschweiz. Während seiner Amtszeit vertrat er die Zentralschweiz in verschiedenen Gremien des Bundes unter anderem auch im Sonderstab Asyl (SONAS), der aufgrund des Krieges in der Ukraine vom Bundesrat eingesetzt wurde.
Neben den asylpolitischen Herausforderungen war ein weiterer Schwerpunkt seiner Präsidentschaft die Einführung des Instruments des Individuellen Betreuungsbedarfs (IBB) in allen sozialen Einrichtungen. Die ZSODK förderte zudem die Umsetzung in den Bereichen Wohnen und Arbeiten für Menschen mit Behinderungen (Projekt WAMB II) und trieb das Projekt Com-Paxion, bei dem es um psychosoziale Beratung von Geflüchteten für Geflüchtete geht, voran. Unter seiner Leitung befasste sich die ZSODK auch mit weiteren zentralen Themen wie der Entwicklung der Sozialhilfe, der familienergänzenden Betreuung und der Unterstützung von Kindertagesstätten sowie Schutzunterkünften zur Opferhilfe. Sein Mandat als Vizepräsident der Konferenz der kantonalen Sozialdirektorinnen und Sozialdirektoren (SODK) wird er weiterführen. Christoph Amstad hat damit als Präsident einen nachhaltigen Beitrag zur sozialen Zusammenarbeit in der Zentralschweiz geleistet. 2
Angespannte Lage im Asylbereich
Die ZSODK unterstützt die Forderungen des Schreibens der Schwyzer Regierung an den Bundesrat vom 19. November 2024. Dieses Schreiben hebt die dringende Notwendigkeit nachhaltiger Reformen hervor und ruft den Bund dazu auf, die Asylgesetze und deren Handhabung an die veränderten Realitäten anzupassen, um eine tragbare humanitäre Asylpolitik zu gewährleisten.
Die Lage betreffend Unterbringung von Asylsuchenden ist in der Zentralschweiz nach wie vor sehr angespannt. Die ZSODK fordert vom Bund eine Beschleunigung der Asylverfahren sowie ein rascher Abbau der 22’000 hängigen Asylgesuchen. Ein gut funktionierendes Asylsystem setzt voraus, dass Verfahren zügig abgewickelt werden.
Die Zentralschweizer Sozialdirektorinnen- und -direktorenkonferenz (ZSODK) trifft sich in der Regel zu zwei gemeinsamen Sitzungen pro Jahr. Die operativen Geschäfte werden von der Fachstelle Zentralschweizer Fachgruppe Soziales (ZFS), die die zuständigen Amtsvorsteher der sechs Kantone vereinigt, geführt.