Rauchpartikel aus Kanada trüben den Himmel über der Schweiz

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Die Luftqualität in der Zentralschweiz ist derzeit stark beeinträchtigt. Grund dafür ist Rauch, der durch massive Waldbrände in Kanada entstanden ist und mit dem Jetstream nach Mitteleuropa transportiert wird.

Seit Pfingstmontag ist ein markanter Anstieg der Feinstaub-Belastung zu beobachten. Luftmessungen in der Zentralschweiz zeigen eine Belastung, die den gesetzlichen Tagesmittelgrenzwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter überschreitet. Dieser Grenzwert darf maximal dreimal pro Jahr überschritten werden. Auch die Konzentration von Russpartikeln ist erhöht. Ursache der Belastung ist der weiträumige Rauchtransport aus Kanada, wo seit Tagen grossflächigen Waldbränden wüten. Durch den aktuellen Hochdruckeinfluss und der daraus resultierenden Absinkbewegung der Luft wird der Rauch bis in bodennahe Schichten transportiert.

Quellen von Feinstaub und Russ

Feinstaub besteht aus mikroskopisch kleinen Partikeln, die in der Luft schweben. Diese Partikel können sowohl aus natürlichen Quellen stammen, wie zum Beispiel von Vulkanausbrüchen, Saharastaub oder eben Waldbränden, oder auch von menschlichen Aktivitäten wie Industrie, Strassenverkehr oder Heizungen. Feinstaub wird nach seiner Grösse eingeteilt: PM10 umfasst alle Partikel mit einem Durchmesser von weniger als 10 Mikrometern, PM2.5 solche unter 2.5 Mikrometern. Russ, auch Black Carbon (BC) genannt, ist ein besonders feiner Bestandteil des Feinstaubs und entsteht bei der unvollständigen Verbrennung von organischem Material, beispielsweise bei Waldbränden.

Auswirkungen von Rauchpartikeln

Erhöhte Feinstaub- und Russkonzentrationen können die Gesundheit beeinträchtigen, da die winzigen Partikel tief in die Atemwege und die Lunge gelangen. Besonders Menschen mit Asthma und Menschen mit Pollenallergie können bestehende Symptome verstärkt spüren. Bei Beschwerden empfiehlt sich, auf Aktivitäten im Freien zu verzichten und Fenster geschlossen zu halten. Für gesunde Menschen sind (sportliche) Aktivitäten im Freien weiterhin unbedenklich. Der Rauch macht sich auch am Himmel bemerkbar. Die feinen Partikel in der Luft streuen das Sonnenlicht und führen zu einer sichtbaren Trübung. Der Himmel erscheint dadurch milchig und die Fernsicht ist eingeschränkt.

Wie lange bleibt der Kanada Rauch?

Entscheidend ist vor allem, wie lange die Waldbrände in Kanada noch andauern und ob die derzeitige Westwindströmung bestehen bleibt, die den Rauch in die Schweiz führt. Laut aktuellen Wetterprognosen dreht die Strömung in den kommenden Tagen mehr auf Südwest, wodurch die Konzentration der Rauchpartikel voraussichtlich zurückgehen wird. Allerdings könnte dafür bald wieder Saharastaub in unsere Region gelangen, ein alter Bekannter in Sachen Lufttrübung.

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