Im Spannungsfeld zwischen Erfolg und Sicherheit

Der Sarner Wirtschafts-Apéro bewegte sich zwischen Spielplatz und Spitzensport: Ivo Kneubühler von der HINNEN Spielplatzgeräte AG gab Einblicke in das seit einem Jahr im Kantonshauptort ansässige Unternehmen. Beat Tschuor berichtete aus seinem ebenso anspruchsvollen wie spannenden Alltag als Cheftrainer des Schweizer Frauenteams im Ski alpin.

Der Einladung der Einwohnergemeinde Sarnen zum 23. Wirtschafts-Apéro am vergangenen Donnerstag folgten über 200 Personen, einschliesslich der beiden Regierungsräte Daniel Wyler und Christoph Amstad. Die Firma HINNEN Spielplatzgeräte AG bot an ihrem neuen Firmensitz in Sarnen beste Voraussetzungen für diese Netzwerk-Veranstaltung. Nach einer Führung durch die Büro- und Produktionsräumlichkeiten eröffnete Beat Odermatt, abtretender Vorsteher des Departements Finanzen/Wirtschaft der Einwohnergemeinde Sarnen, den Gesprächsteil.

An Spitze der Schweizer Spielgeräte-Produktion
Ivo Kneubühler, Inhaber und Geschäftsleiter der HINNEN Spielplatzgeräte AG mit ihrer Marke «bimbo», führte die Gäste durch die Geschichte und die Zukunftsvisionen der Firma. Vor sechs Jahrzehnten von Otto Hinnen gegründet, gehörte das Unternehmen zu den ersten Spielplatzbauern der Schweiz und hat sich seitdem in einem überschaubaren, aber umkämpften Markt behauptet. Heute beschäftigt die HINNEN Spielplatzgeräte AG rund 50 Mitarbeitende und gehört hierzulande zu den führenden Herstellern von Spielplatz- und Bewegungsgeräten für alle Generationen. Als Gesamtdienstleister deckt das Unternehmen von der Planung bis zur Ausführung sämtliche Auftrags- und Arbeitsschritte ab – sowohl für sichere Spielplätze als auch für Parkausstattungen im öffentlichen Bereich. Im Mai 2023 hat die vormals in Alpnach ansässige Firma mit der Produktion am neuen Standort in Sarnen begonnen. «Die DNA der Firma, langjährige motivierte Mitarbeitende und das eingespielte Netzwerk an Zulieferern war verantwortlich dafür, am Standort Obwalden festzuhalten», so Kneubühler. Seit 20 Jahren ist er Geschäftsführer und seit 13 Jahren Eigentümer. Der neue Standort ist auch für ihn ein wichtiger Meilenstein in der Firmengeschichte: «Wir sind mit dem Umzug ins neue Gebäude als Team noch näher zusammengerückt.»

Herausforderungen im Spitzensport
Ein weiterer Höhepunkt des Abends war das Kurzreferat von Beat Tschuor. Als Cheftrainer des Schweizer Frauenteams im Ski alpin führt er operativ rund 80 Personen, aufgeteilt in sieben Gruppen, einschliesslich Athletinnen, Trainer, Physios und Serviceleute. In seiner Tätigkeit bewege er sich täglich in einem Spannungsfeld zwischen Teamgedanken und individuellen Bedürfnissen. «Meine Hauptaufgabe besteht darin, eine Symbiose herzustellen zwischen dem Umstand, dass die Skifahrerinnen in erster Linie Einzelsportlerinnen sind und für sich selbst am Start stehen, und dem Ziel, dass wir auch als Team funktionieren.» Dazu brauche es Fingerspitzengefühl, um auf individuelle Anforderungen einzugehen, aber auch den Hauptfokus im Auge zu behalten. Vielfach entscheide er nach Bauchgefühl. Das habe sich bewährt. Tschuor gibt aber auch unumwunden zu, dass er «gelegentlich ins Schwimmen» komme. Im Leistungssport werde man an den Resultaten gemessen – sowohl die Athletinnen als auch das Trainerteam. Tschuor gab auch Einblicke in den Rennalltag, die physischen Anforderungen und Sicherheitsvorkehrungen im Ski alpin. «Unsere Fahrerinnen erreichen bei einer Abfahrt Tempi bis 130 Stundenkilometer. Bei der Materialentwicklung sind wir wie in der Formel 1 am Limit. Das hat zweifellos Auswirkungen auf den Körper der Fahrerinnen und auf die Sicherheitsvorkehrungen entlang der Piste.»

Gemeinsamkeiten in unterschiedlichen Welten
Der abschliessende Gesprächsteil brachte eine lebhafte Diskussion zwischen Gemeindepräsident Jürg Berlinger, Ivo Kneubühler und Beat Tschuor. Die Gesprächsrunde offenbarte, wie sehr für beide Bereiche – sowohl die Herstellung von Spielgeräten als auch der professionelle Skisport – trotz unterschiedlicher beruflicher Felder in einem hart umkämpften Umfeld mit hohen Sicherheitsansprüchen das spielerische Element sowie der Teamgedanke wichtige Erfolgsfaktoren sind. Der Abend klang mit einem Apéro und Networking aus, bei dem die Gäste die Gelegenheit hatten, die Themen der Gesprächsgäste weiterzuführen. Jürg Berlinger hält fest: «Der 23. Sarner Wirtschafts-Apéro erwies sich einmal mehr als eine wertvolle Plattform für Austausch und Inspiration zwischen den verschiedenen wirtschaftlichen Vertreterinnen und Vertreter der Region.»

 

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