Mit einer neuen Potenzialstudie schafft der Kanton Obwalden die Grundlage für den Ausbau von Wasser-, Wind- und Solarenergie. Die geeigneten Gebiete und Gewässerstrecken ergeben sich aus der Abwägung von Schutz- und Nutzungsinteressen. Die Potenzialstudie bildet die Grundlage für die Aufnahme von Gebieten bzw. Gewässerstrecken in den Richtplan.
Die Potenzialstudie des Kantons Obwalden ermittelt die geeigneten Gebiete und Gewässerstrecken für die Nutzung von Wasser-, Wind- und Solarenergie. Ziel ist es, die energetischen Potenziale aufzuzeigen und eine stufengerechte Abwägung zwischen Schutz- und Nutzungsinteressen zu treffen. Die Ergebnisse der Studie werden in den kantonalen Richtplan aufgenommen, der als Steuerungsinstrument für die Raumplanung dient. «Die Potenzialstudie wird ein Meilenstein für den Ausbau der Erneuerbaren im Kanton. Es wurde ein Fokus auf Winterstrom gelegt, damit wir künftig die Versorgung auch in den Wintermonaten mit Obwaldner Strom gewährleisten können», erklärt Regierungsrat Josef Hess.
Gemeinden bringen Lokalwissen ein
Am 22. Januar 2025 wurden Gemeinden, Korporationen, Umweltschutzorganisationen und Stromproduzenten über den aktuellen Stand der Potenzialstudie informiert. Sie sind eingeladen zu den Zwischenergebnissen Stellung zu nehmen und damit ihr Lokalwissen einzubringen. Die Rückmeldungen der Interessensgruppen werden anschliessend in die Potenzialstudie eingearbeitet.
Potenzialstudie wird im Herbst 2025 der Bevölkerung vorgelegt
Die Potenzialstudie, welche Ende Sommer 2025 vorliegen soll, dient als Basis zur Anpassung des Richtplans. Darauf folgend, im Herbst 2025, kann die Bevölkerung Rückmeldungen zur Potenzialstudie und Umsetzung im Richtplan abgeben. Der Kantonsrat wird voraussichtlich 2026 die Gebiete und Gewässerstrecken für den Richtplan endgültig festsetzen.
Erneuerbare Energien: gesetzliche und strategische Vorgaben Sowohl das eidgenössische Energiegesetz als auch das Raumplanungsgesetz verlangen, dass die für Wasserkraft geeigneten Gewässerstrecken sowie die für Windkraft und «freistehende Photovoltaikanlagen von nationalem Interesse» geeigneten Gebiete in den kantonalen Richtplänen festgehalten werden.
Der Kanton Obwalden verfolgt zudem mit seinem Energie- und Klimakonzept 2035 eine Vision für den Ausbau erneuerbarer Energien: Er hat sich zum Ziel bis 2025 gesetzt als «Kraftwerk für die Schweiz» die Stromproduktion aus neuen erneuerbaren Energien um den Faktor 10 zu steigern. So beinhaltet der Massnahmenkatalog des Konzepts die Massnahme E4 «Zielkonflikte zwischen erneuerbarer Energieproduktion und Natur- und Landschaftsschutz entschärfen». Die Potenzialstudie bildet auch dafür die notwendige Grundlage.