Die Asiatische Hornisse breitet sich in Europa und inzwischen auch in der Schweiz rasch aus. In der Zentralschweiz wurde das Tier bereits in Luzern, Schwyz und Zug gesichtet. Es ist davon auszugehen, dass die gebietsfremde Art bald auch die restlichen Kantone der Zentralschweiz besiedeln wird.
Zum ersten Mal wurde die aus dem asiatischen Raum stammende Hornisse im Jahr 2017 im Kanton Jura und zwei Jahre später in weiteren Westschweizer Kantonen gesichtet. Seither breitet sich die Art in verschiedenen Regionen der Schweiz aus. Die Asiatische Hornisse ist am dunklen Hinterleib mit feinen gelben Streifen und den gelben Beinenden zu erkennen und sie ist etwas kleiner als die hier heimische Europäische Hornisse (vgl. Abbildung 1 Informationsblatt zur Asiatischen Hornisse). Für Menschen ist die Asiatische Hornisse nach aktuellem Wissensstand nicht gefährlicher als die einheimische Hornisse.
Eine Asiatische Hornissenkönigin baut im Frühling ein Primärnest und zieht im Verlauf des Sommers mit ihrem Volk in ein grösseres Sekundärnest um. Dieses befindet sich, im Gegensatz zu den Primärnestern, oft hoch oben in Baumkronen, was die Entfernung der Nester äusserst anspruchsvoll macht. Wird der Fokus bei der Bekämpfung hingegen auf die Primärnester gelegt, lässt sich die Ausbreitung der Asiatischen Hornisse mit verhältnismässigem Aufwand verlangsamen.
Gefahr für einheimische Bestäuberinsekten
Auf dem Ernährungsplan der Asiatischen Hornisse stehen verschiedene Insekten. Sie macht unter anderem Jagd auf Wildbienen, Wespen und zu einem erheblichen Teil auch auf Honigbienen. Im Extremfall können ganze Bienenstöcke vernichtet werden. Es ist aber bekannt, dass gesunde Bienenvölker besser mit der Präsenz der Asiatischen Hornisse umgehen können.
Nestsuche und Bekämpfung erfolgt durch Fachpersonen
Erfahrungen aus Frankreich zeigen, dass die Asiatische Hornisse trotz intensiver Bekämpfungsmassnahmen nicht vollständig eliminiert werden kann. In Deutschland wurde sie im März 2025 als etablierte Art anerkannt. Vor diesem Hintergrund wird eine Ausrottung als weder umsetzbar noch zielführend betrachtet. Das Ziel ist, die Ausbreitung der Asiatischen Hornisse zu verlangsamen, solange sie noch relativ selten ist. So bleibt mehr Zeit, um wirksame Massnahmen zu ergreifen und sich auf die neue Art einzustellen. Die Bekämpfung der sogenannten Primärnester gilt aktuell als wirksamste Methode dieses Ziel zu erreichen.
Bei einem bestätigten Verdachtsfall muss das Nest schnellstmöglich gefunden und – wenn möglich und sinnvoll – fachgerecht bekämpft werden. Die Nestsuche ist nicht einfach, es braucht dafür ausgebildete Fachleute. Am 17. Mai 2025 haben die Zentralschweizer Kantone eine Schulung zur Nestsuche durchgeführt. Neben allgemeinen Informationen zur Art wurde auch die Suche mit spezialisierter Ausrüstung geübt. Die Bekämpfung der Nester muss durch Spezialistinnen und Spezialisten erfolgen. Die Fachpersonen sind aber auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen. Wird eine fremdartige Hornisse oder ein Nest gesichtet, soll die Beobachtung auf www.asiatischehornisse.ch gemeldet werden.
Es wird davon abgeraten, Fallen aufzustellen, weil diese nicht selektiv sind und auch viele andere Tiere fangen.