Variantenvergleiche für Umfahrungsstrasse im Westen von Stans

Nach dem verworfenen Kredit für die sogenannte Entlastungsstrasse Stans West hat die kantonale Baudirektion einen Runden Tisch mit Gemeinden und Landratsfraktionen einberufen. Dieser hat inzwischen mehrmals getagt und sich nun für die Wiederaufnahme von Planungsarbeiten für eine Umfahrungsstrasse im Westen des Hauptortes ausgesprochen. Bis im Sommer werden mit externer Unterstützung Variantenvergleiche und eine Vorstudie erstellt.

Die Stimmbevölkerung hat Ende 2022 einen Baukredit für die Entlastungsstrasse Stans West abgelehnt. Die Strasse entlang des Zentralbahn-Trassees und des Müller-Martini-Areals hatte zum Ziel, den erweiterten Dorfkern Stans vom Durchgangsverkehr zu entlasten und für Verkehrsteilnehmende aus Ennetmoos eine schnellere Anbindung an die A2 zu gewährleisten. Die Vorlage scheiterte vor allem an Diskussionen und offenen Punkten zu Linienführung, Kosten, Entlastungswirkung und flankierenden Massnahmen. Dass sich aber eine Entlastung des Verkehrs in und um Stans aufdrängt, ist weiterhin unumstritten. Kurz nach der Abstimmung berief die Baudirektion Nidwalden deshalb einen Runden Tisch mit Vertreterinnen und Vertretern der Gemeinde Stans sowie der Landratsfraktionen ein. Ebenfalls miteinbezogen werden die Gemeinden Ennetmoos und punktuell Stansstad und Oberdorf. Ziel ist es, mittels konstruktiven Austausches und zusammen mit einem unabhängigen Verkehrsplaner konsensfähige Lösungen zu finden.

Inzwischen ist der Runde Tisch mehrmals zusammengekommen. «Die Diskussionen sind fair und sachlich. Es ist deutlich spürbar, dass es allen Beteiligten ein Anliegen ist, die Verkehrssituation verträglich zu gestalten und dauerhaft zu verbessern», hält Baudirektorin Therese Rotzer-Mathyer fest. «Es ist uns bewusst, dass von der Bevölkerung rasche Lösungen gefordert werden. Ich kann versichern, dass wir aufs Tempo drücken, jedoch ohne die fundierten Abklärungen zu verschiedenen Varianten zu vernachlässigen.» Mit Unterstützung eines externen Büros sind aus dem Runden Tisch abgeleitete Vorschläge erarbeitet und dem Regierungsrat, den Landratsfraktionen und den Gemeinden Stans, Stansstad, Ennetmoos und Oberdorf vorgestellt worden. Anschliessend wurden die Vorschläge konsolidiert und nochmals am Runden Tisch gespiegelt. Therese Rotzer-Mathyer: «Alle Teilnehmenden sind sich einig: Eine Umfahrungsstrasse im Westen von Stans ist nach wie vor als wirksamste Option zu betrachten.»

In einem nächsten Schritt werden verschiedene Varianten für eine Westumfahrung auf einen gleichen Planungsstand gebracht und die zu erwartenden Entlastungswirkungen ermittelt, sodass diese miteinander verglichen werden können. «Unsere Pläne sehen vor», so die Baudirektorin, «dass wir die Umfahrungsstrasse als Massnahme ins Agglomerationsprogramm aufnehmen. Dieses werden wir dem Bund im Frühjahr 2025 einreichen.» Wird die Massnahme vom Bund positiv beurteilt, wird er das Projekt finanziell unterstützen. Der genaue zeitliche Horizont für die bauliche Umsetzung ist gegenwärtig noch offen. Klar ist hingegen, dass für den Einbezug ins Agglomerationsprogramm flankierende Massnahmen zwingender Bestandteil des Projekts sein müssen. Eine Idee, die bereits seit geraumer Zeit im Raum steht, ist ein Abtausch von Kantons- und Gemeindestrasse bei der Stansstader- und der Robert-Durrer-Strasse. Dies ist eine Voraussetzung, damit im Dorf von Stans Massnahmen, welche die Entlastungswirkung einer Umfahrungsstrasse verstärken sollen, adäquat umgesetzt werden können. Der Strassenabtausch stiess auch am Runden Tisch mehrheitlich auf Zustimmung.

Bis im Sommer sollen die Variantenvergleiche zur Umfahrungsstrasse und eine Vorstudie vorliegen. Im Herbst werden diese am Runden Tisch vorgestellt.

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