In den vergangenen Wochen kam es auf der Autobahn A2 wiederholt zu Staus vor dem Seelisbergtunnel. Auslöser dafür ist ein laufendes Bauprojekt zur Erhaltung der Fahrbahn zwischen der Tunnelausfahrt und Seedorf. Um die Situation zu entschärfen, haben die Kantone Nidwalden und Uri zusammen mit dem Bundesamt für Strassen Sofortmassnahmen eingeleitet.
Die Ursache der vermehrten Staubildung während den vergangenen Wochen liegt im A2-Erhaltungsprojekt auf der Strecke zwischen Ausfahrt des Seelisbergtunnels und Seedorf in Uri. Dabei ist ein Spurabbau im südlichen Tunnelbereich aus sicherheits- und bautechnischen unumgänglich. Dies führt zu Kapazitätsengpässen, die durch den aktuellen Ferienverkehr phasenweise und vor allem an den Wochenenden verschärft werden. Die Verkehrssituation vor dem Gotthard-Tunnel hat mit den aufgekommenen Staubildungen beim Seelisbergtunnel nichts zu tun.
Die Verkehrsbehinderungen zwischen Nidwalden und Uri beschäftigen die beiden Kantone und haben zu Kritik aus der Bevölkerung geführt. Der Nidwaldner Regierungsrat hat daher die Ausgangslage gemeinsam mit dem Kanton Uri, den beiden Kantonspolizeien und dem Bundesamt für Strassen (ASTRA), das für die Baustelle zuständig ist, auf Optimierungen geprüft. Gestützt auf diesen Austausch sind folgende Sofortmassnahmen beschlossen worden:
- Verbesserte Verkehrsführung im Tunnel
Künftig soll bei hohem Verkehrsaufkommen der Verkehr zwar weiterhin vor dem nördlichen Tunnelportal einspurig geführt werden, um eine Drosselung der Anzahl Fahrzeuge im Tunnel zu ermöglichen. Innerhalb des Tunnels wird jedoch neu auf zwei Spuren gewechselt. Damit soll der Verkehrsfluss verbessert werden, da Lenkerinnen und Lenker im Tunnel teilweise langsamer fahren und es bisher keine Überholmöglichkeit gab. Auf eine Dosierung mit Warteraum (analog dem Gotthard- Regime) wird verzichtet. Falls sich im Tunnel aber Stau bildet, kann es weiterhin zu kurzen Rotphasen kommen.
- Baustellenpause an Augustwochenenden
Die Baustellenarbeiten werden an den ersten beiden Augustwochenenden vom Donnerstagmorgen bis Dienstagmorgen (31. Juli bis 5. August) und Freitagmorgen bis Montagmorgen (8. bis 11. August) eingestellt. Dadurch muss der Verkehr am Tunnelausgang nicht auf die Gegenfahrbahn umgeleitet werden, wodurch die Engpassstelle temporär entfällt. Diese Massnahme soll für spürbare Entlastung an besonders stark frequentierten Tagen sorgen.
Die beiden Kantonspolizeien bleiben in engem Kontakt und beobachten die Situation laufend.
Die Nidwaldner Justiz- und Sicherheitsdirektorin Karin Kayser-Frutschi betont: «Die Sofortmassnahmen sollten die Situation entschärfen. Ganz vermeiden lassen sich Staus bei hoher Verkehrsbelastung und laufenden Bauarbeiten jedoch nicht. Wir setzen aber alles daran, die Auswirkungen für die Bevölkerung möglichst gering zu halten.» Gleichzeitig wird empfohlen, für Reisen auf der Nord-Süd-Achse mehr Zeit als üblich einzuplanen und die aktuellen Verkehrsmeldungen zu konsultieren.