Der Regierungsrat hat das Kantonale Sportanlagenkonzept verabschiedet. Damit erhält Nidwalden erstmals eine umfassende Grundlage für die mittel- und langfristige Planung, Koordination und Förderung der Sportinfrastruktur im ganzen Kanton. Aus den umfassenden Arbeiten für das Konzept ist auch hervorgegangen, dass das heutige Angebot als vorwiegend positiv bezeichnet wird, die Anlagen punktuell aber ihre Kapazitätsgrenzen erreichen.
Sport und Bewegung haben im Kanton Nidwalden einen hohen Stellenwert. Sie fördern Gesundheit, Integration, Bildung und Lebensqualität und stärken zugleich die regionale Wirtschaft. Damit diese positiven Effekte erhalten bleiben, braucht es zeitgemässe Sportanlagen und Bewegungsräume. Da Landflächen und Ressourcen begrenzt sind, ist eine koordinierte, kantonal abgestimmte Planung zentral.
Mit dem Kantonalen Sportanlagenkonzept (KASAK), das in den vergangenen zwei Jahren zusammen mit den Gemeinden sowie Sportverbänden und -vereinen erarbeitet worden ist, liegt nun ein Planungs- und Koordinationsinstrument vor, das Basis für eine bedarfsgerechte und nachhaltige Versorgung mit Sportanlagen bildet. Es verschafft einen Überblick über den Bestand an Sportinfrastrukturen, definiert künftige Bedürfnisse und legt Prioritäten für den Ausbau und die Finanzierung fest. «Mit dem Konzept schaffen wir erstmals eine koordinierte Grundlage für die Sportinfrastruktur in unserem Kanton. In Zukunft sollen Synergien zwischen Gemeinden, Vereinen und Kanton besser genutzt, Investitionen in Sportanlagen gezielter erfolgen und die Inklusion gefördert werden», fasst Bildungsdirektor Res Schmid zusammen. So soll das Sportanlagenkonzept auch in die Raumplanung einfliessen, damit Bedürfnisse bei künftigen Nutzungen von Flächen rechtzeitig berücksichtigt und bedeutende Anlagen im Richtplan festgehalten werden.
Ebenso sollen klare Kriterien zur Anwendung gelangen, wenn es um finanzielle Beiträge des Kantons an Sportanlagen geht. Die Mittel dafür werden ausschliesslich dem Sportfonds entnommen. «Dadurch bleiben die finanziellen Auswirkungen für den Kanton planbar und in einem moderaten Rahmen», so Res Schmid. Die Zuständigkeit für Sportanlagen verbleibt grundsätzlich bei den Gemeinden.
Neue Bewegungsformen verstärken Bedarf an Koordination
Das KASAK hält fest, dass zurzeit 218 Sportanlagen in Nidwalden existieren. Nicht unter diese Kategorie fallen Naturräume, Spielplätze und öffentliche Parks oder temporäre Anlagen wie mobile Pumptracks. Während die Grundversorgung im Kanton weitgehend gewährleistet ist, lassen sich zusätzliche Bedürfnisse wie beispielsweise ein öffentliches Hallenbad oder eine 400m-Rundbahn identifizieren. Regionale und nationale Verbände erachten Nidwalden als attraktiven Standort, um ihre Sportaktivitäten auszuweiten, jedoch stossen die Anlagen punktuell an Kapazitätsgrenzen. Zusätzlich gewinnt auch der informelle, nicht organisierte Sport an Bedeutung. Demografische Entwicklungen und neue Bewegungsformen verstärken den Bedarf für eine strategisch abgestützte Planung zusätzlich.
Das Kantonale Sportanlagenkonzept, welches auch die Verknüpfung mit Nationalen und Regionalen Sportanlagenkonzepten sicherstellt, geht ursprünglich auf ein Postulat im Landrat aus dem Jahr 2023 zurück. Es ist vorgesehen, das KASAK im ersten Quartal 2026 dem Kantonsparlament zur Kenntnisnahme vorzulegen. Parallel wird der Regierungsrat beantragen, das Postulat als erfüllt abzuschreiben.







