Zwei fesselnde, hintersinnige und nicht nur formal raffinierte Neuerscheinungen des Luzerner Verlags edition bücherlese treffen im lit.z in Stans zum literarischen Doppel aufeinander.
Der Sommer hat begonnen: Sonnig und heiss, ideales Wetter für ein Grillfest in der Siedlung. Unter den Nachbarn ist auch Jo Graber. Nur – ihn hat niemand eingeladen. Kaum einer kennt den mysteriösen Mann von nebenan und gerade deswegen entwickeln die Mutmassungen ein erstaunliches Eigenleben. Multiperspektivisch und eindringlich erzählt Gina Bucher in ihrem Romandebüt «Schattengänger» von Vereinsamung und von der Kraft der Freundschaft. Derweil Thomas Heimgartners «Ping» das respondierende Pong bereits im Titel impliziert: 1989. Im Frühjahr übernimmt Schweden von China das Zepter im Welttischtennis. In der Birkenmatte fliegen die Bälle langsamer übers Netz. 35 Jahre später reagiert die Tochter auf Ralphs Erinnerungen an den Sommer 1989 lapidar. Ein temporeicher Roman über Tischtennis? Gewiss. Die Geschichte einer Vater-Tochter-Beziehung? Durchaus. Ein Zweiseitenspiel mit wechselnden Aufschlägen und Erzählperspektiven.
Gina Bucher, *1978, aufgewachsen in Luzern, ist Autorin, freie Journalistin und Dozentin. Sie studierte sie Filmwissenschaften, Publizistik und Kunstgeschichte. Einen Namen als Autorin hat sie sich mit profund recherchierten und spannend erzählten Sachbüchern gemacht. Redaktionsmitglied von Rokfor und der essais agités. «Schattengänger (edition bücherlese, 2025) ist ihr Romandebüt. Gina Bucher lebt in Zürich. Thomas Heimgartner, *1975 in Zug, ist Autor, Literaturvermittler und Germanist. Er hat Sprach- und Literaturwissenschaften studiert und unterrichtet Deutsch an der Kantonsschule Zug. «Ping» (edition Bücherlese, 2025) ist sein dritter Roman. Für das Manuskript wurde er mit dem Zentralschweizer Literaturpreis 2023/24 ausgezeichnet. Thomas Heimgartner lebt in Luzern.
Hinweis: Moderation: Ina Brueckel
Wann: lit.z, (Rosenburg/Höfli); Alter Postplatz 3, 6370 Stans