Kanton Nidwalden legt Klimastrategie noch in diesem Jahr vor

Der Klimawandel erfordert Gegenmassnahmen, auch auf Ebene der kantonalen Verwaltung. Wie der Regierungsrat in seiner Antwort auf einen Vorstoss festhält, ist die kantonale Klimastrategie zurzeit in Erarbeitung. In Energie- und Mobilitätsbereichen sind gewisse Weichen bereits gestellt worden. Übergeordnetes Ziel ist es, den Ausstoss von Treibhausgasen zu reduzieren.

In einer Interpellation wollen Landrat Benno Zurfluh, Stans, und Mitunterzeichnende wissen, was der Kanton Nidwalden im Rahmen seiner Vorbildfunktion unternimmt, um das Ziel «Netto-Null» bis ins Jahr 2040 zu erreichen, wonach die Bilanz von Treibhausgas-Emissionen der Verwaltung unterm Strich null betragen soll.

Für die kantonale Verwaltung wurde bisher keine Treibhausgas-Bilanz berechnet. Dem Regierungsrat ist der Handlungsbedarf hinsichtlich des Klimawandels aber seit Längerem bewusst. So wird – wie im Vierjahresprogramm 2021-2024 der Regierung vorgesehen – an einer kantonalen Klimastrategie gearbeitet als Basis für die Umsetzung von Massnahmen und Projekten, welche das Ziel «Netto-Null» unterstützen. Dabei sollen der Handlungsbedarf und etappenweise Ziele festgelegt werden, um einerseits den Ausstoss von Treibhausgasen und andererseits die Auswirkungen von negativen Klimafolgen zu verringern. «Der Kanton stellt sich aktiv und vorausschauend den Risiken und Chancen des Klimawandels. Wir sind überzeugt, dass Nidwalden für die Zukunft gewappnet sein wird», fasst Landwirtschafts- und Umweltdirektor Joe Christen zusammen. Wichtige Grundlagen für die Klimastrategie sind der vom Nidwaldner Stimmvolk im März 2023 angenommene Verfassungsartikel zum Klimaschutz sowie das neue eidgenössische Klima- und Innovationsgesetz.

Die Erarbeitung der Strategie erfolgt in enger Zusammenarbeit mit Vertreterinnen und Vertretern betroffener Sektoren und Anspruchsgruppen. Der Zeitplan sieht vor, dass die Klimastrategie in der zweiten Jahreshälfte in die Vernehmlassung gegeben und bis Ende 2024 verabschiedet wird. Aktuell ist angedacht, die Berechnung der Treibhausgas-Bilanz für die Verwaltung als Massnahme im Regierungsprogramm 2025-2028 aufzunehmen.

Im neuen Leitbild Nidwalden 2035, das kürzlich vorgestellt worden ist, verdeutlicht der Regierungsrat, dass sich der Kanton Nidwalden für die Reduktion von klimaschädlichen Emissionen einsetzt und Massnahmen zur Anpassung an den Klimawandel trifft. «Wir wollen bei der Umsetzung der Klimastrategie mit gutem Beispiel vorangehen und kantonseigene Bauten in diesem Zusammenhang auf vorbildliche Art planen und realisieren», betont Joe Christen.

Parallel zur kantonalen Klimastrategie bestehen bereits Zukunftspläne und Aktivitäten, die dazu beitragen, die Treibhausgasemissionen der kantonalen Verwaltung zu senken. Dazu gehört das Konzept «CO2-neutrale Mobilität», wonach der Kanton schrittweise seine Flotte auf umweltschonendere Fahrzeuge umstellt. Für die kantonale Verwaltung ist die Erarbeitung eines Mobilitätskonzepts vorgesehen, die Arbeiten dazu sollen im laufenden Jahr gestartet werden. Bereits ist ein Grossteil der kantonseigenen Gebäude an ein Fernwärmenetz angeschlossen, zudem bezieht die kantonale Verwaltung den Strom zu 100 Prozent aus der Produktion mit Schweizer Wasserkraft. Bei kantonalen Gebäuden ist eine Energiebuchhaltung im Aufbau, die künftig helfen soll, den Energieverbrauch weiter zu senken. Geprüft werden soll ferner die vermehrte Installation von Photovoltaikanlagen auf kantonseigenen Gebäuden.

Artikel Teilen

Facebook
Twitter
Linkedin
WhatsApp

Ähnliche Beiträge