Zusammenarbeit beim Übergang in Kindergarten

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Der Übergang vom Vorschulalter in das Schulsystem kann für Kinder eine grosse Herausforderung bedeuten. Am kürzlich durchgeführten Netzwerktreffen «Frühe Kindheit» trugen Beteiligte verschiedener Fachgebiete Vorschläge zusammen, wie dieser Übergang zum Wohl der Kinder und für alle Involvierten besser gelingen kann. Die identifizierten Potenziale werden nun weiterbearbeitet.

Rund 100 Fachpersonen aus den Bereichen Gesundheit, Bildung und Soziales haben am 30. Oktober 2025 auf Einladung der Gesundheits- und Sozialdirektion am Netzwerktreffen «Frühe Kindheit» teilgenommen. Die Veranstaltung wurde von der Abteilung Gesundheitsförderung und Integration gemeinsam mit dem Amt für Volksschulen und Sport organisiert – ein Novum. «Es ist der erste gemeinsame Anlass von Vorschule und Schule in diesem Rahmen», betont Martina Durrer, im Sozialamt für den Bereich «Frühe Kindheit» zuständig. «Wir streben künftig einen engeren Austausch an, damit sich die Chancen von Kindern erhöhen, einen guten Start in den Kindergarten zu erleben», bekräftigt Remo Schnellmann vom Amt für Volksschulen und Sport.

Der Eintritt in den Kindergarten verändert das Leben des Kindes und der Familie: neue Räume, neue Bezugspersonen, neue Anforderungen. Damit dieser Übergang gut gelingt, braucht es Vertrauen und die Möglichkeit zum Austausch zwischen Eltern und Fachpersonen. «Wenn wir die Situation aus der Optik des Kindes betrachten, wird rasch klar: Es geht um Sicherheit und Beziehung», erklärt Janine Hostettler, Referentin des Instituts Frühe Bildung 0-8 der Pädagogischen Hochschule St. Gallen. «Wenn der Start in den Kindergarten schwierig ist, hilft es, wenn Eltern und Fachpersonen gemeinsam besprechen, wie sie das Kind unterstützen können. Manchmal braucht ein Kind etwas Vertrautes – zum Beispiel ein Kuscheltier, ein Armband oder ein Foto von der Familie. Das gibt Sicherheit und erleichtert den Übergang.»

Anhand von Fallbeispielen diskutierten die Teilnehmenden, wie Fachpersonen und Familien unterstützt werden können: Wo braucht es gemeinsame Angebote für Fachpersonen, wo sind Strukturen beim Übergang noch zu wenig aufeinander abgestimmt und was können Fachpersonen aus Vorschule und Kindergarten zum gelingenden Übergang beitragen? So etwa im Beispiel eines Kindes, dem morgens die Ablösung von seinen Eltern schwerfällt. Die Trennung verläuft emotional, die neuen Strukturen verunsichern. Im Alltag führt dies zu Unsicherheiten auf beiden Seiten – Eltern fragen sich, warum die Schule auf klare Abläufe besteht, und das Kind ist mit dem Tempo überfordert. «Gerade hier zeigt eine gute Vorbereitung und Begleitung Wirkung», sagt Fabienne Feldmann, Kindergartenlehrperson in Wolfenschiessen und Dozentin an der Pädagogischen Hochschule Luzern. Sie hat die Zusammenarbeit von Fachpersonen in Nidwalden beim Übergang in den Kindergarten in ihrer Masterarbeit untersucht. «Viele Spielgruppen, Kitas und Kindergartenlehrpersonen wünschen sich eine engere Zusammenarbeit, damit die Ablösung im Kindergarten stressfreier gelingt.» In der Praxis sehen die Befragten jedoch auch Herausforderungen wie knappe Ressourcen für den Austausch oder den Datenschutz.

Die Ziele des Treffens waren klar: Fachpersonen vernetzen, gegenseitiges Verständnis fördern und die Bedeutung dieses Übergangs bewusst machen – besonders auch für Kinder aus Familien, die in belastenden Situationen leben. Zudem sollten die Teilnehmenden erkennen, welche Potenziale die Zusammenarbeit zwischen Kita, Spielgruppe, Kindergarten und weiteren Institutionen bietet und wo Entwicklungsbedarf besteht. «Uns ist wichtig, dass alle Akteure erkennen: Wir verfügen gemeinsam über viele Ressourcen, um Kinder im Übergang zu stärken», fasst Martina Durrer zusammen. «Wenn wir aktiv aufeinander zugehen, macht dies in der Praxis den Unterschied.» Dies war eine wichtige Erkenntnis der Teilnehmenden im Austausch.

Die im Rahmen des Treffens identifizierten Potenziale und Herausforderungen werden nun gemeinsam weiterbearbeitet. «Wir möchten sicherstellen, dass Kinder mit einem positiven Gefühl in die Schulzeit starten. Hierbei sind auch die Gemeinden, in denen der Übergang stattfindet, wichtige Akteurinnen», sagt die Fachverantwortliche «Frühe Kindheit», um hinzuzufügen: «Das schaffen wir nur gemeinsam!»

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