Die Zentralschweizer Bau-, Planungs- und Umweltdirektorenkonferenz (ZBPUK) hat den neuen Leistungsauftrag an die Umwelt Zentralschweiz (UZ) für die Jahre 2026 – 2029 verabschiedet. Dieser legt die Handlungsfelder der UZ sowie den Globalbeitrag der Zentralschweizer Kantone fest.
«Da Umwelt und Klima keine Kantonsgrenzen kennen, setzen die Zentralschweizer Kantone auf eine enge Zusammenarbeit», fasst Regierungsrat Joe Christen, Präsident der ZBPUK, das langjährige Engagement zusammen. Seit 1985 arbeiten die kantonalen Umweltfachstellen im Rahmen von UZ gemeinsam für einen einheitlichen, koordinierten Vollzug und nutzen Synergien in der Region. Ihre Kooperationsfelder sind inzwischen zahlreich und nehmen auch neue Entwicklungen wie etwa im Bereich Klimaschutz und -anpassung auf. Der Leistungsauftrag wurde an der Frühjahrssitzung der ZBPUK vom 6. Juni 2025 für die Jahre 2026 – 2029 genehmigt. Die UZ wird durch jährliche Kantonsbeiträge gemäss dem vordefinierten ZRK-Verteilschlüssel finanziert. Der Basisbeitrag bleibt bei CHF 270 000.– pro Jahr unverändert. Dies auch aus Rücksicht auf die finanzpolitische Situation in einzelnen Zentralschweizer Kantonen. Zudem leisten die Kantone wie bisher Beiträge für die Umsetzung von Bodenprojekten (z.B. Schadstoff-Untersuchung von Böden bei Bautätigkeit oder landwirtschaftlicher Nutzung) sowie die Überwachung der Nichtionisierenden Strahlung (NIS-Monitoring z.B. von elektromagnetischen Feldern durch Mobil- und Rundfunksendeanlagen).
Handlungsfelder des Leistungsauftrages 2026 – 2029
Zu den Handlungsfeldern «einheitlicher Vollzug», «Umweltbeobachtung» und «Zielgruppen sensibilisieren» sollen im Zeitraum 2026 bis 2029 Projekte in Schwerpunktthemen umgesetzt werden. Einige davon werden neu gestartet, andere befinden sich schon länger in der Umsetzung. Unter «einheitlicher Vollzug» ist zu verstehen, dass die gesetzlichen Vorgaben in der Zentralschweiz einheitlich umgesetzt werden. Die UZ unterstützt Betroffene bei der Einhaltung der Vorgaben, zum Beispiel mit praktischen Hilfsmitteln wie Merkblättern. UZ erfasst im Rahmen der «Umweltbeobachtung» Umweltdaten mit interkantonalen Messnetzen und stellt die Daten der Öffentlichkeit zur Verfügung. Durch die Überwachung der Umweltqualität werden relevante Umweltthemen frühzeitig erkannt, so dass vorausschauend reagiert werden kann. Ein weiterer Punkt ist die Kommunikation «Zielgruppen sensibilisieren». Den verschiedenen Zielgruppen werden die Umweltthemen mittels stufengerechter Kommunikation glaubwürdig vermittelt. Sie werden in ihrer nachhaltigen Entwicklung unterstützt, wobei die Kantone eine Vorbildfunktion einnehmen.
Erfolgreiche Projekte der Umwelt Zentralschweiz (UZ)
Neben bewährten Langzeitprojekten wie der kantonalen Bodenbeobachtung Zentralschweiz und dem Messnetz zur Überwachung der Luftqualität (inLuft) setzte insbesondere die im Juli 2024 eingeführte Schiffsmelde- und Reinigungspflicht (SMRP) für Schiffe auf Zentralschweizer Seen ein starkes Zeichen: Als Massnahme zur Vorbeugung gegen invasive Neobiota (Quaggamuschel) hat sie Pioniercharakter und stösst mittlerweile auch in anderen Kantonen ausserhalb der Zentralschweiz auf wachsendes Interesse.
Im Ressourcenprojekt Ammoniak und Geruch wurde ein zweiter Musterstall öffentlich vorgestellt. Zudem wurden in den Bereichen Gewässerschutz in der Landwirtschaft sowie bei den Feuerungskontrollen mehrjährige Kontrollperioden erfolgreich abgeschlossen.
Konferenz der kantonalen Energiefachstellen EnFK Zentralschweiz
Auch energierelevante Themen prägten die Sitzung. Gesetzesrevisionen auf allen Staatsebenen – darunter das nationale Klima- und Innovationsgesetz (KlG), das Stromversorgungsgesetz sowie weitere Vorlagen – forderten die Zentralschweizer Energiefachstellen stark. Auf interkantonaler Ebene wurde insbesondere die gemeinsame Einführung der Elektronischen Energienachweise (EVEN) in der Zentralschweiz per Anfang 2026 als bedeutender Digitalisierungsschritt hervorgehoben.
Tripartite Konferenz (TK)
Zudem ist der Nidwaldner Regierungsrat Joe Christen seit 2024 als Zentralschweizer Vertreter in der Tripartiten Konferenz (TK). Die TK ist eine politische Plattform von Bund, Kantonen, Städten und Gemeinden. Sie fördert die Zusammenarbeit zwischen den föderalen Ebenen und befasst sich mit raumrelevanten Themen von gesamtschweizerischem Interesse.