Werkbeiträge gehen an Rainer Otto Hummel und an Larissa Odermatt

Die Kantone Obwalden und Nidwalden schreiben seit 2014 gemeinsam Werkbeiträge für Kulturschaffende aus. Eine fünfköpfige Fachjury hat die diesjährigen Preisträger ausgewählt. Der grosse Werkbeitrag geht an Rainer Otto Hummel, den kleinen Werkbeitrag erhält Larissa Odermatt.

Mit dem gemeinsamen Ausschreiben von Werkbeiträgen verfolgen die Kantone Obwalden und Nidwalden die Absicht, Kulturschaffende mit Bezug zur Region unmittelbar zu fördern. Seit 2017 bezieht die Ausschreibung alle Kultursparten mit ein. Die Bewertung der zehn eingegangenen Dossiers im aktuellen Jahr nahm eine eigens zusammengestellte Fachjury vor. Ihr gehören an: Bettina Glaus (Theaterschaffende, Luzern), Marina Lutz (Künstlerin und Karikaturistin, Luzern), Sabrina Troxler (Musikerin und Festivalleiterin, Luzern), Laurin Moor (Vertretung Kulturkommission des Kantons Obwalden) und Simon Mathis (Vertretung Kulturkommission des Kantons Nidwalden). Die Jury hat entschieden, den grossen Werkbeitrag in der Höhe von 20’000 Franken an Rainer Otto Hummel und den mit 10’000 Franken dotierten kleinen Werkbeitrag an Larissa Odermatt zu vergeben.

Rainer Otto Hummel (*1968), aufgewachsen und wohnhaft in Nidwalden, studierte Kunst und Musik an der Hochschule Luzern und bildete sich autodidaktisch weiter. In seinem Projekt «Malerische Notationen in Punkt Strich und Farbe. Klang – Bilder: sichtbarer Klang – hörbare Farbe» möchte Hummel eine zeichnerisch-malerische Notation von Musik erarbeiten. Diese bildnerischen Arbeiten sollen den hörbaren Klang visualisieren und gleichzeitig wieder eingeladenen Musikerinnen und Musikern als Ausgangspunkt für neu umzusetzende Klangbilder dienen. In einem ersten Schritt erarbeitet und visualisiert er dazu acht malerische Notationen, die in einem zweiten Schritt mit einem Trio in Klang umgesetzt werden. Das Ziel des Projekts ist das Sichtbar- und Hörbar-Machen von zeichnerisch-malerischen Notationen und die gleichzeitige Wahrnehmung von Klang und Farbe in Form einer musikalischen Performance in einer Ausstellung.

Die Jury schätzt sein langjähriges und konsequentes Schaffen an der Schnittstelle zwischen visueller Kunst und Musik. Die Verbindung der beiden Disziplinen birgt ein grosses künstlerisches Potenzial.

Larissa Odermatt (*1992), aufgewachsen in Nidwalden, lebt heute in Luzern. Schon während ihrer Lehre als Bäckerin-Konditorin betätigte sie sich als Fotografin und nahm an Ausstellungen teil. Im gestalterischen Vorkurs an der Hochschule Luzern, Design und Kunst, entdeckte sie ihre Vorliebe für den Film. Sie hat einen Bachelor in Arts Richtung Film abgeschlossen und arbeitet als Regisseurin. Ihr Projekt «Dating danach» geht der Frage nach, wie man nach einer Missbrauchserfahrung neue Beziehungen eingehen kann. Geplant ist eine Serie von Interviews mit Betroffenen, aber auch mit Stellen, die sich mit diesem Thema beschäftigen. Ziel sind Fotocollagen mit treffenden Textauszügen, die in einer ersten Phase in einer Ausstellung gezeigt werden, in einer zweiten aber auch als Buch zugänglich gemacht werden sollen.

Die Jury erachtet das Aufgreifen des Themas als mutig, da es eine grosse künstlerische Herausforderung darstellt, eine Umsetzung zwischen zu starker persönlicher Betroffenheit und gesellschaftlichem Tabuisieren zu finden. Die Idee, die Interviews auf das Dating danach zu fokussieren, verspricht eine klare Fokussierung und gleichzeitig eine authentische Nähe.

Weitere Informationen zu den Preisträgern: rainer otto hummel – rainer otto hummel (rainer-otto-hummel.ch) und Larissa Odermatt.

RÜCKFRAGEN
Stefan Zollinger, Vorsteher Amt für Kultur Nidwalden, Telefon +41 41 618 73 41, erreichbar am Freitag, 4. November, von 10.00 bis 11.00 Uhr.

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