Die Zentralschweizer Gesundheitsdirektorinnen- und -direktorenkonferenz (ZGDK) hat sich an ihrer Sitzung vom 2. November 2023 in Altdorf mit dem in den nächsten Jahren steigenden Bedarf an Gesundheitspersonal auseinandergesetzt. Die ZGDK unterstützt gemeinsam mit den Verbänden und Betrieben den von XUND lancierten Aktionsplan für zusätzliche Berufsmarketingaktivitäten als ein wichtiges Element zur Deckung des zukünftigen Bedarfs.
Laut dem Bericht des schweizerischen Gesundheitsobservatoriums (Obsan) von 2019 werden in der Zentralschweiz zwischen 2019 und 2029 14’000 zusätzliche Pflegefachkräfte benötigt. Die ZGDK setzt sich durch gezielte Massnahmen für die Deckung des Fachkräftebedarfs im Gesundheitsbereich in der Zentralschweiz ein. So wurde 2022 die Kampagne der Organisation der Arbeitswelt (OdA) XUND zur Gewinnung von Quereinsteigenden für die Pflege gestartet und die seit 2020 laufende Kampagne für den Wiedereinstieg in die Pflege weitergeführt. Im Jahr 2023 fand ausserdem zum ersten Mal die Zentralschweizer Woche der Gesundheitsberufe statt, bei der über 100 Zentralschweizer Gesundheitsbetriebe Interessierten und deren Umfeldniederschwellige Einblicke in den Berufsalltag ermöglichten.
Die Gesundheitsbetriebe berichten vermehrt von Schwierigkeiten bei der Besetzung ihrer Ausbildungsplätze. Die betrieblichen Möglichkeiten, zusätzliche Personen auszubilden, sind vorhanden. Die ZGDK sieht daher eine hohe Dringlichkeit und Notwendigkeit für zusätzliche Berufsmarketingmassnahmen. «Es muss noch mehr getan werden, um die attraktiven Laufbahnen und die sinnstiftenden Berufe im Gesundheitsbereich bekannt zu machen und weitere Personen für den Einstieg zu gewinnen», sagt Regierungsrat Christian Arnold, Vorsitzender der ZGDK und Gesundheitsdirektor des Kantons Uri.
Aus diesem Grund wurde von XUND und getragen von den Verbänden und den Betrieben der «Aktionsplan BerufsmarketingPLUS 2024-2026 für die Pflegeberufe» lanciert. Da viele Berufsmarketingmassnahmen ihre Wirkung erst mittelfristig entfalten, ist der Plan auf einen Zeithorizont von drei Jahren ausgelegt. Die ZGDK hat in ihrer Sitzung vom 2. November 2023 in Altdorf beschlossen, den Aktionsplan über die gesamte Dauer massgeblich finanziell zu unterstützen. Dieser Aktionsplan ist eingebettet in die Umsetzung der ersten Etappe der Pflegeinitiative (Ausbildungsoffensive) und sollte somit auch mit finanziellen Mitteln des Bundes unterstützt werden.
Als Teil des Aktionplanes werden einerseits bereits gestartete Massnahmen wie die Zielgruppenkampagnen für Quer- und Wiedereinsteigende, sowie die Woche der Gesundheitsberufe weitergeführt, und andererseits zusätzliche Massnahmen neu gestartet.
Als zusätzlicher Schwerpunkt wird die öffentliche Wahrnehmung der Pflegeberufe analysiert und basierend auf den Erkenntnissen eine regionalisierte Imagekampagne ins Leben gerufen. «In den letzten Jahren und insbesondere während der Pandemie standen häufig die Herausforderungen der Pflegeberufe im öffentlichen Fokus. Im täglichen Austausch mit Mitarbeitenden im Gesundheitswesen stehen hingegen oft die empfundene Dankbarkeit und die sinnstiftenden und abwechslungsreichen Tätigkeiten im Zentrum. Diese positiven Seiten müssen wir noch stärker nach aussen tragen und den Berufsstolz stärken», meint Walter Wyrsch, Präsident der OdA XUND.