Wie die neuste Verkehrserhebung zeigt, hat der motorisierte Strassenverkehr zwischen 2016 und 2021 im Kanton Nidwalden jährlich um etwa 3% zugenommen. In der vorangegangenen Messperiode lag dieser Wert noch bei 1.3%. Die höchste Verkehrszunahme wurde in den Gemeinden Hergiswil und Stansstad registriert.
Im Rahmen von Strassenbauprojekten oder Belagssanierungen hat der Kanton Nidwalden bisher sieben permanente Zählstellen zur Messung des motorisierten Verkehrs auf dem Kantonsstrassennetz installiert. Diese Daten geben Auskunft über den täglichen Verlauf der Verkehrsbelastungen und der Verkehrszusammensetzung. Jeweils per Jahresbeginn werden die Auswertungen der permanenten Messstellen unter www.gis-daten.ch (→ Karten → Webkarten Nidwalden → Verkehr) aufgeschaltet. Zirka alle fünf Jahre finden mit zusätzlichen mobilen Erfassungsgeräten umfassendere Erhebungen statt. Nach zuletzt 2010 und 2016 ist dies im laufenden Jahr wieder der Fall gewesen. Die Daten enthalten Angaben zur Fahrtrichtung, Geschwindigkeit und zur Fahrzeuglänge. Neu wurde auch der Veloverkehr an sieben Stellen während 30 Tagen gezählt.
Der Vergleich mit 2016 zeigt eine gesamthafte Zunahme des Verkehrs auf den Kantonsstrassen von 17.5%, was einem jährlichen Verkehrswachstum von rund 3% entspricht. Zwischen 2010 und 2016 lag der jährliche Wert noch bei 1.3%. Die höchste Verkehrszunahme wurde in der Region Hergiswil/Stansstad mit rund 8% pro Jahr registriert. «An einzelnen Standorten in Hergiswil und Stansstad wurden im Frühsommer 2021 hohe Verkehrsmengen gemessen», erklärt Baudirektor Josef Niederberger. «An einzelnen Standorten in Hergiswil und Stansstad wurden im Frühsommer 2021 hohe Verkehrsmengen gemessen», erklärt Baudirektor Josef Niederberger. «Insbesondere der Ausweichverkehr der A2 und der A8, aber auch weitere Verkehrsbehinderungen auf dem National- und dem übrigen Strassennetz hatten einen massgebenden Einfluss darauf», fügt Josef Niederberger an. Bereits in der vorangegangenen Messperiode (2010 – 2016) wurde in der Region Hergiswil/Stansstad eine deutliche Verkehrszunahme von total rund 33% verzeichnet. Auch rund um den Hauptort Stans hat ein Verkehrswachstum stattgefunden. Zwischen 2016 und heute betrug die Verkehrszunahme 11.5%.
In der Region Ennetbürgen/Buochs/Beckenried blieb die jährliche Zunahme mit 1.8% gegenüber der letzten Messperiode mehr oder weniger konstant (1.6%). Das Verkehrsaufkommen auf der Kantonsstrasse Richtung Engelberg hat total um 9% zugenommen, was einem jährlichen Wachstum von 1.7% (2010 – 2016: 0.5%) entspricht und im Rahmen der allgemein erwarteten Verkehrszunahme liegt.
Für die Region Hergiswil/Stansstad sind im Zeitraum der aktuellen Messperiode verschiedene Massnahmen geprüft worden, um eine temporäre Entlastung der Verkehrsmengen in den Dörfern zu erzielen. Zurzeit stehen Dosieranlagen im Einsatz, welche bei hohem Verkehrsaufkommen auf der A2 und A8 den Abfluss des Ausweichverkehrs regulieren. Auch in anderen Regionen werden aktuell – auch im Zusammenhang mit dem Gesamtverkehrskonzept Nidwalden – Massnahmen geprüft, um den Verkehrsfluss in Zukunft besser zu gewährleisten.
Wie stark die Corona-Pandemie den Verkehr beeinflusst, zeigt eine Untersuchung von mehreren Dauerzählstellen in der Schweiz. So lagen im Jahr 2020 die Verkehrsmengen im Durchschnitt rund 5% tiefer als in den vorherigen Vergleichsjahren. 2021 hat sich die Verkehrslage bei vielen Zählstellen wieder stabilisiert, sodass der Einfluss von Covid-19 nur noch als sehr gering eingestuft wird.