Die Staatsrechnung 2022 des Kantons Nidwalden schliesst mit einem Ertragsüberschuss von 1.2 Millionen Franken ab. Das operative Ergebnis von 29.2 Millionen Franken stellt gegenüber dem Budget eine Verbesserung um 27.7 Mio. dar und ermöglicht dadurch Einlagen in die finanzpolitischen Reserven von 28.0 Mio. Franken.
Das verbesserte operative Ergebnis in der Staatsrechnung 2022 ist vor allem auf die höheren Steuererträge bei den natürlichen und juristischen Personen von total 12.2 Mio. Franken sowie den höheren Erträgen aus dem Anteil an der direkten Bundessteuer von 8.6 Mio. Franken zurückzuführen. Bei den Erbschafts- und Schenkungssteuern wurden insgesamt 0.9 Mio. Franken mehr Einnahmen erzielt als erwartet. Auf der Aufwandseite blieben insbesondere der Personalaufwand, die Ergänzungsleistungen und die Krankenkassen-Prämienzuschüsse unter dem Budget. Nachdem der Kanton eine Einlage in die Konjunktur- und Ausgleichsreserven von 28 Mio. Franken vorgenommen hat, resultiert in der Erfolgsrechnung 2022 unter dem Strich ein Plus von 1.2 Mio. Franken. «Das erfreuliche Ergebnis und die Einlage in die Reserve helfen uns, ausbleibende Ausschüttungen der Schweizerischen Nationalbank zu überbrücken», hält Finanzdirektorin Michèle Blöchliger fest.
Der betriebliche Aufwand von 404.9 Millionen Franken liegt 1.3 Mio. Franken unter dem Budget (-0.3%). Der Personalaufwand wird um 1.3 Mio. Franken unterschritten. Der Transferaufwand resultiert um 2.9 Mio. Franken tiefer und wird durch höhere Fondseinlagen von 3.3 Mio. Franken kompensiert. Der Sachaufwand entspricht dem Budget und die Abschreibungen fallen um 0.5 Mio. Franken tiefer aus.
Der betriebliche Ertrag nimmt gegenüber dem Budget um total 28.8 Mio. Franken (+7.4%) zu. Zu dieser Steigerung beigetragen haben vor allem der höhere Fiskalertrag von 12.8 Mio. Franken und der höhere Transferertrag von 13.1 Mio. Franken. Unter Transferertrag sind etwa Beiträge des Bundes oder von Gemeinwesen zu verstehen. Die erfreuliche Ausschüttung der Nationalbank von 20.5 Mio. wurde bereits im Budget vorgesehen und führt zu keiner Abweichung.
Die Investitionsrechnung weist Nettoinvestitionen von 30.4 Mio. Franken aus, vorgesehen waren 41.5 Mio. Franken. Allein beim Hochbauamt beträgt die Differenz aufgrund von Verzögerungen bei Bauprojekten 8.0 Mio. Franken. Zu erwähnen ist, dass die Auszahlung von Darlehen für neue Pflegebetten (Mettenweg, Nägeligasse) im Berichtsjahr knapp 12.1 Mio. Franken betrug.
Der Selbstfinanzierungsgrad beträgt 160.3 Prozent. Das Nettovermögen II verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr um 28.6 Mio. auf 146.3 Mio. Franken. Das Eigenkapital beträgt neu 337.2 Mio. Franken (+32.5 Mio.).
Verhaltener Optimismus bei der Finanzdirektorin
«Das positive Ergebnis, das sogar noch leicht über dem Vorjahr liegt, ist sehr erfreulich. Die zusätzlichen Reserven werden uns in Zukunft helfen», ist Finanzdirektorin Michèle Blöchliger überzeugt und gibt zu bedenken: «Wir weisen ein tiefrotes Budget 2023 inklusive Finanzpläne für 2024/2025 aus und stehen vor herausfordernden Zeiten. Der Spagat zwischen den erfreulichen Abschlüssen und den trüben Aussichten ist nicht einfach. Dennoch blicken wir dank des Ergebnisses 2022 zuversichtlicher auf die nächsten Jahre als auch schon.»
Die Finanzzahlen der Rechnung sind einsehbar unter Kanton Nidwalden – Interaktives Berichtswesen (nw.ch)