Der Regionale Sozialdienst Obwalden ist auf Kurs
Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger von Obwalden haben am 13. Februar 2022 der Schaffung des Regionalen Sozialdienstes (RSD) Obwalden zugestimmt. Dieser nimmt am 1. Juli 2023 in Alpnach, im bisherigen Altersheim Allmend, seine Arbeit auf. Die Umbauarbeiten am künftigen Standort sind in vollem Gange. Der Vorstand ist zuversichtlich, dass die Räumlichkeiten termingerecht bezugsbereit sind.
Ab Juli 2023 ist der RSD Obwalden Ansprechpartner für sämtliche Anliegen rund um die Sozialhilfe, die persönliche Hilfe, die Alimentenhilfe, die Aufsicht über Kindertagesstätten und die Pflegekinderverhältnisse. Zudem führt der RSD Obwalden eine Berufsbeistandschaft, in welcher im Auftrag der KESB Obwalden Sozialarbeitende als Beistandspersonen für Kinder und Erwachsene amten.
Der Vorstand des RSD Obwalden hat im Herbst 2022 die Geschäftsleitung bestimmt. Als designierte Gesch.ftsführerin ab Februar 2023 wirkt Sibylle Tobler, die in Kriens LU bereits die KESB Kriens-Schwarzenberg aufgebaut hat und bis Ende Januar 2023 als deren Präsidentin tätig ist. Sibylle Tobler wird unterstützt von den beiden Bereichsleitungen Marion Hasler (Sozialhilfe) und Gerda Salzmann (Berufsbeistandschaft). Marion Hasler ist aktuell Leiterin der Sozialdienste Alpnach, Gerda Salzmann ist seit mehreren Jahren stellvertretende Sozialdienstleitende in Sarnen. Beide Bereichsleitungen sind in ihrem Fachgebiet sehr erfahrene und fachlich kompetente Führungspersonen. Bislang hat die Geschäftsleitung zeitlich dringliche Arbeiten erledigt und wird sich ab Februar 2023 intensiv um den weiteren Aufbau des RSD kümmern. Die Geschäftsleitung hat sämtliches Personal, das bereits jetzt auf einem Sozialdienst einer Obwaldner Gemeinde arbeitet und in den RSD Obwalden wechseln wollte, per 1. Juli 2023 angestellt. Es sind rund 28 Bewerbungen eingegangen, welche alle berücksichtigt wurden. Die noch unbesetzten Stellen werde im Januar 2023 ausgeschrieben.
Es ist der Geschäftsleitung ein grosses Anliegen, die bestehenden Mitarbeitenden in die Prozessgestaltung des RSD Obwalden miteinzubeziehen. Zu diesem Zweck werden im Frühling 2023 Arbeitsgruppen gebildet, in welchen Mitarbeitende mitdenken und mitgestalten können. Dazu gehört nebst dem Abbilden von Prozessen auch die Gestaltung der Software, die Zusammenarbeit mit den Gemeinden, die Gestaltung der Räumlichkeiten und vieles mehr.
Interview mit Sibylle Tobler, designierte Geschäftsführerin RSD Obwalden.
Was hat Sie bewogen, sich für diese Geschäftsführungsstelle zu bewerben?
Ich arbeite seit mehr als 13 Jahren in Kriens und amte seit 10 Jahren als Präsidentin der KESB Kriens-Schwarzenberg. Ich konnte diese KESB von Grund auf neu aufbauen. Dies hat mir äusserst gut gefallen und mich auch herausgefordert. Heute ist die KESB Kriens-Schwarzenberg eine gut funktionierende und etablierte Behörde. Damals dachte ich, dass der Aufbau der KESB Kriens-Schwarzenberg etwas Einmaliges war. Nun hat sich mit dem RSD Obwalden eine zweite Gelegenheit ergeben, einen Betrieb neu aufzubauen. Gerne bringe ich meine bisherigen Erfahrungen im Aufbau einer neuen Organisation ein und freue mich, dass der Vorstand mir sein Vertrauen schenkt, den RSD Obwalden aufbauen und konsolidieren zu können.
Ab wann arbeiten Sie für den RSD Obwalden?
Angestellt bin ich ab dem 1. Februar 2023 mit einem 80 % -Pensum. Meine beiden Bereichsleitungen arbeiten von März 2023 bis Juni 2023 je 40 % im Aufbau mit und werden ab Juli 2023 mit je rund 70 % angestellt sein. Ich freue mich, dass es dem Vorstand und mir gelungen ist, zwei so erfahrene Fachpersonen für die Bereichsleitungen gewinnen zu können.
Ich arbeite bereits seit Herbst 2022 stundenweise für den RSD Obwalden und bearbeite Themen, die nicht bis Februar 2023 warten können wie die Personalrekrutierung, die Gestaltung der Räumlichkeiten, das Logo des RSD Obwalden, die Informatik usw. Auch war es mir ein grosses Anliegen, bei allen Gemeinden vorstellig zu werden. Es hat mich sehr gefreut, in allen Gemeinden mit offenen Armen empfangen worden zu sein. Auch meine beiden Bereichsleitungen, Gerda Salzmann und Marion Hasler, arbeiten bereits stundenweise für den RSD Obwalden mit ähnlichen Aufgaben.
Wo sehen Sie die grössten Herausforderungen?
Es gibt aus meiner Sicht drei grosse Herausforderungen. Einerseits die Zusammenführung der bisherigen Software auf eine gemeinsame. Hier hat sich gezeigt, dass die Gemeinden sehr unterschiedlich arbeiten, was bezüglich Datenzusammenführung sicherlich herausfordernd sein wird. Andererseits steht die Integration von etwa 32 Mitarbeitenden an, die sich an neue Arbeitsstrukturen gewöhnen und in neuen Teams zurechtfinden müssen.
In den Gemeinden hat es viele ganz tolle Mitarbeitende, was diese Aufgabe sicherlich erleichtert. Die Geschäftsleitung legt grossen Wert auf die Entwicklung einer gemeinsamen Identität und einer Teamkultur.
Zu guter Letzt dürfte der Umbau der Räumlichkeiten ziemlich knapp per 1. Juli 2023 fertig werden, so dass hier allenfalls ein Plan B erarbeitet werden muss.
Ich bin jedoch zuversichtlich, mit den Bereichsleitungen diese Herausforderungen meistern zu können.
Apropos Räumlichkeiten, wie wird der RSD Obwalden in Alpnach aussehen?
Es ist dem Vorstand ein Anliegen, moderne Arbeitsplätze zu schaffen. So ist auch die Digitalisierung schrittweise anzugehen. Zudem wird es zu einer Trennung von Arbeitszone und Sitzungszone kommen. Neu arbeiten die Mitarbeitenden in Teamarbeitszonen und Besprechungen finden in der Sitzungszone statt. Dies bedeutet sicherlich eine Umstellung für viele Mitarbeitende, dient jedoch der Professionalität und dem Schutz der Mitarbeitenden. Die Büros werden in naturnahen Farben gestaltet und raumtechnisch möglichst optimal auf die Bedürfnisse des RSD Obwalden abgestimmt.
Wie erfährt die Bevölkerung, wie man den RSD Obwalden erreichen kann?
Die Geschäftsleitung wird im Februar 2023 ein Kommunikationskonzept erstellen. Dazu gehört auch die Kommunikation an die Obwaldner Bevölkerung, die Mitarbeitenden, die Gemeinden sowie die Klientschaft. Die Geschäftsleitung wird besonderen Wert auf die Schnittstelle zu den Gemeinden legen, ist doch davon auszugehen, dass ein Teil der Bevölkerung sich mit Anliegen an die Gemeindeverwaltungen wendet.
Foto Geschäftsleitung, von links nach rechts: Gerda Salzmann (Bereichsleitung Berufsbeistandschaft) – Sibylle Tobler (Gesch.ftsführerin) – Marion Hasler (Bereichsleitung Sozialhilfe)