Die Pilotphase für repetitive Covid-19-Tests in Unternehmen und Institutionen ist erfolgreich verlaufen. Ab sofort können sich interessierte Betriebe über ein Online-Formular anmelden. Die Reihentests sind kostenlos und freiwillig, auch für die Mitarbeitenden.
Die Pilotphase für Reihentests in Unternehmen und Institutionen im Kanton Nidwalden ist zwischenzeitlich zu Ende gegangen und das Textkonzept beim Bundesamt für Gesundheit (BAG) eingereicht worden. Neben dem kantonalen Sozialamt haben zwei Klassen des Kollegiums in Stans sowie ein Unternehmen – insgesamt rund 75 Personen – mitgemacht. Sie haben sich wöchentlich vor Ort je einmal mittels gepoolter PCR-Speichelprobe auf das Coronavirus testen lassen. Bei Pools werden die Proben bestimmter Personengruppen zusammengenommen. Dies erlaubt ein effizienteres und kostengünstigeres Vorgehen. Fällt das Resultat einer Probe positiv aus, wird die Gruppe mittels individuellem PCR-Test erneut getestet, um die Infizierten zu eruieren. Bis dahin haben sich die Personen dieses Pools in Isolation zu begeben. In der zweiwöchigen Testreihe sind keine Infektionen festgestellt worden.
«Die Pilotphase war sehr hilfreich, um die logistischen und administrativen Prozesse für die Reihen-Speicheltests durchzugehen. Eine zentrale Bedingung ist, dass die Tests durch Fachpersonen vor Ort erklärt und nach der Abgabe der Proben rasch ausgewertet werden. Daher ist die Zusammenarbeit mit spezialisierten Partnern unabdingbar. Aus unserer Sicht hat es gut geklappt», hält Gesundheits- und Sozialdirektorin Michèle Blöchliger fest. Auch mitmachende Pilotbetriebe berichten von positiven Erfahrungen mit den Speicheltests. «Wir sind sehr gut instruiert worden und der Ablauf vom Erhalt des Testmaterials bis zur Abholung der Speichelproben hat einwandfrei funktioniert. Auch sind die Testresultate ziemlich schnell bei uns eingetroffen», sagt Faruk Berisha, Leiter Produktion der Fixit AG in Ennetmoos. Das Unternehmen wird die Reihentests nach der Probephase weiterführen. «Wir beschäftigen Mitarbeitende unterschiedlicher Altersgruppen. Die frühzeitige Erkennung einer allfälligen Infektion hilft mit, die anderen zu schützen und das Risiko zu senken, dass der ganze Betrieb für eine bestimmte Zeit geschlossen werden muss», so Faruk Berisha weiter.
Bisher haben rund 20 weitere Unternehmen und Schulen ihr Interesse an Reihentests angemeldet. Diese werden nun ab nächster Woche sukzessive eingeführt. Weitere Interessenten – die minimale Teilnehmerzahl pro Betrieb beträgt vier Personen – finden auf der Webseite www.nw.ch/coronavirus im Abschnitt «Testen» ein entsprechendes Anmeldeformular. Dieses gilt es für die Teilnahme zwingend auszufüllen. Der Kanton Nidwalden ist bemüht, allen interessierten Unternehmen und Institutionen Reihentests zu ermöglichen und hat hierfür bei spezialisierten Partnern entsprechende Mengen an Testkits sowie Transportleistungen und Laborkapazitäten vertraglich gesichert. Aufgrund logistischer Aspekte sind je nach Nachfrage zu Beginn aber gewisse Wartezeiten nicht auszuschliessen.
Reihentests führen zu Quarantänerleichterungen
Die wöchentlichen Reihentests sind für Unternehmen und Institutionen, aber auch für die einzelnen Mitarbeitenden freiwillig und kostenlos. Sie nehmen relativ wenig Zeit in Anspruch, sobald die Abläufe eingespielt sind. Grundsätzlich können auch Personen, die teils im Home-Office arbeiten, getestet werden. Die Tests müssen aber vor Ort an einem vorgängig definierten Tag erfolgen.
Unternehmen oder Institutionen, die Reihentests durchführen, profitieren von gelockerten Quarantänebedingungen. So entfällt bei einem positiven Fall für die restlichen Mitarbeitenden die Quarantäne am Arbeitsplatz. Massnahmen wie Maskentragen, Abstandhalten oder regelmässiges Händewaschen sowie allfällige spezifische Regelungen im jeweiligen Schutzkonzept sind aber weiterhin einzuhalten. Auch in der kantonalen Verwaltung werden demnächst Reihentests eingeführt.
Neben individuellen Tests mit oder ohne Symptomen sollen Reihentests dazu beitragen, Ansteckungen frühzeitig zu erkennen und Infektionsketten rasch zu unterbrechen. Dadurch sollen auch Übertragungen auf die vulnerable Bevölkerung verhindert werden, die besonders gefährdet ist für schwere Krankheitsverläufe. Das erweiterte Testen und die laufende Impfaktion bilden wichtige Pfeiler in der Bekämpfung der Corona-Pandemie.