Frey-Näpflin-Stiftung: Jury spricht Maude Léonard-Contant Werkjahr zu

Maude Léonard-Contant erhält das Werkjahr 2024 der Frey-Näpflin-Stiftung. Zusätzlich folgt 2025 eine Ausstellung mit Publikation im Nidwaldner Museum. Das Werkjahr, organisiert vom Kanton Nidwalden, ist mit 50’000 Schweizer Franken dotiert.

Die Jury hat sich mit der Wahl von Maude Léonard-Contant (*1979 in Joliette/Kanada, lebt und arbeitet in Basel) als Preisträgerin des Werkjahrs 2024 der Frey-Näpflin-Stiftung für eine Künstlerin entschieden, die durch ein breites, aber auch sehr konsequentes künstlerisches Schaffen überzeugt. Ihr subtiler und wertschätzender Umgang mit Materialien verleiht ihren Werken Poesie. Konzentration und Stille, die von ihnen ausgehen, entfalten in unserer krisengeplagten Gegenwart grosse Aktualität. Die Jury überzeugten die geschickten Verbindungen von Organischem und Anorganischem, von Ausgesprochenem und Verborgenem. Léonard-Contant arbeitet installativ und skulptural, wobei die Arbeiten gross- und kleinteilig, raumfüllend oder als Einzelobjekte konzipiert sein können.

Maude Léonard-Contant ist künstlerisch und persönlich stark mit der Zentralschweiz verbunden. Sie lebte und arbeitete mehrere Jahre in Luzern, wo ihre Werke immer wieder ausgestellt und anerkannt wurden. Ihre Präsenz in der Zentralschweiz zeigt sich unter anderem im Preis der Kunstgesellschaft Luzern, den sie 2019 erhielt. Im Sommer 2023 war ihr die Spot-on-Ausstellung und Publikation des Kunstmuseums Luzerns gewidmet.

Das Werkjahr 2024 gibt der Künstlerin die Zeit und den Raum, sich wieder intensiver der Arbeit im Atelier zu widmen. Als freischaffende Künstlerin und Mutter zweier Kinder hatte Maude Léonard-Contant in den vergangenen Jahren ihre künstlerische Arbeit als experimentelle Praxis definiert, die sich ihren Ressourcen anpasste. Das Werkjahr bietet der Künstlerin nun die Gelegenheit, sich in die Erforschung für sie neuer Materialien und in die Entwicklung von Werken zu vertiefen, die im Jahr 2025 in der Ausstellung im Nidwaldner Museum und in der zugehörigen Publikation einem grösseren Publikum vorgestellt werden.

Die Frey-Näpflin-Stiftung und der Kanton Nidwalden sind 2016 eine langfristige Partnerschaft eingegangen. Die Zusammenarbeit beinhaltet unter anderem die Organisation des Werkjahres. Es wird in der Regel alle zwei Jahre an eine Künstlerin, einen Künstler oder eine Künstlergruppe aus den Zentralschweizer Kantonen vergeben. Im Anschluss an das Werkjahr findet jeweils eine Ausstellung im Nidwaldner Museum in Stans statt, die von einer Publikation begleitet wird. Sie soll das künstlerische Schaffen und die Arbeiten, die während des Werkjahrs entstanden sind, abbilden. Die fünfköpfige Fachjury für das Werkjahr 2024 setzte sich zusammen aus den drei ständigen Mitgliedern Stefan Zollinger (Vorsteher Amt für Kultur des Kantons Nidwalden; Jurypräsident), Gabriela Christen (Stiftungsrätin Frey-Näpflin-Stiftung), Bettina Staub (Kuratorin Nidwaldner Museum) sowie den zwei externen Jurymitgliedern Pedro Wirz (Künstler) und Claudia Jolles (ehem. Chefredakteurin Kunstbulletin und Kunstkritikerin).

Aktuelle Ausstellung der Werkjahr-Preisträgerin 2022
Im Winkelriedhaus des Nidwaldner Museums ist derzeit die Ausstellung der Preisträgerin des Werkjahres 2022 zu sehen. Corinne Odermatt thematisiert mit der raumgreifenden Arbeit «Longing to Belong» die Sehnsucht nach Zugehö-rigkeit und den gesellschaftlichen Umgang mit Identitätsfragen – auch und ge-rade in einer konflikthaften, globalisierten Welt. Die Ausstellung wurde am 20. Oktober 2023 eröffnet und dauert bis zum 28. Januar 2024.

Fachjury für das Werkjahr 2024
von links Pedro Wirz (Künstler), Bettina Staub (Kuratorin Nidwaldner Museum), Stefan Zollinger (Vorsteher Amt für Kul-tur des Kantons Nidwalden, Jurypräsi-dent), Claudia Jolles (ehem. Chefredak-teurin Kunstbulletin und Kunstkritikerin), Gabriela Christen (Stiftungsrätin Frey-Näpflin-Stiftung).

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