Ein Vorstoss zielt auf bessere Anschlüsse in Luzern für Bahnreisende aus Stansstad ab. Aus fahrplantechnischen Gründen und wegen Kreuzungen von Zügen ist dies aktuell nicht möglich. Abhilfe schaffen kann der geplante Halbstundentakt des Interregio zwischen Luzern und Engelberg, allerdings frühestens Mitte 2026. Neben dem Bau einer Doppelspur in Oberdorf ist auch die Finanzierungsbereitschaft Voraussetzung für den Angebotsausbau.
In einer Interpellation stellen die Landrätinnen Denise Weger und Elena Keiser, beide Stansstad, sowie Mitunterzeichnende Fragen zum aktuellen und künftigen Fahrplan der Zentralbahn. Dabei wünschen sie eine bessere Anbindung der Gemeinde Stansstad an Fernverkehranschlüsse in Luzern, so etwa auf den Strecken nach Bern oder Basel. Mit einer Ausnahme ist Stansstad derzeit nicht an den schnellen Interregio-Zug zwischen Engelberg und Luzern angebunden, der in dieser Hinsicht optimale Anschlüsse gewährleistet. Der Regierungsrat hält in seiner Antwort fest, dass der heutige Fahrplan der S-Bahn zwischen Stans und Luzern für Bahnreisende aus Stansstad insbesondere in und aus Richtung Zug und Zürich attraktive Anschlüsse bietet. Im Weiteren fährt während der Hauptverkehrszeit am Morgen und am Abend eine zusätzliche S-Bahn zwischen Stans und Luzern – inklusive Halt in Stansstad. Diese sorgt auch für Stansstaderinnen und Stansstader für einen schlanken Anschluss nach Sursee, Olten und Basel.
Zurzeit fehlt es an direkten Anschlüssen in Stansstad an die Schnellzüge Richtung Bern und Basel und umgekehrt, bestätigt der Regierungsrat. «Ein Halt des Interregio Luzern-Engelberg in Stansstad ist leider nicht möglich. Eine Ausnahme bildet der Halt um 5.35 Uhr, weil die Haltezeiten aufgrund der tiefen Belegung kurz sind und der Gegenzug in Luzern früher als sonst abfährt», erklärt Baudirektorin Therese Rotzer-Mathyer. Eng bemessene Fahrzeiten auf dem Zentralbahn-Netz und die notwendigen Kreuzungen mit entgegenkommenden Zügen lassen heute keinen Angebotsausbau zu. Bei einem Halt des Interregio-Zuges in Stansstad könnte für alle Zentralbahn-Reisenden in Luzern der Anschluss Richtung Olten und Basel nicht mehr gewährleistet werden.
Mit dem geplanten Halbstundentakt zwischen Luzern und Engelberg können in Zusammenarbeit mit der Zentralbahn künftige Angebotsverbesserungen geprüft werden. Eine Umsetzung ist frühestens auf Mitte des Fahrplans 2026 realistisch, wenn die neue Doppelspur Staldifeld in Oberdorf in Betrieb genommen werden kann. Diese erlaubt das Kreuzen von Interregio-Zügen und ermöglicht es, einmal stündlich einen zusätzlichen Halt in Stansstad und Hergiswil einzubauen. Dadurch würden Bahnreisende der beiden Gemeinden zusätzliche Anschlüsse für die Weiterreise ab Luzern erhalten. Die definitive Einführung des Halbstundentakts mit zusätzlichen Halten ist allerdings auch an die rechtzeitige Lieferung des neuen Rollmaterials und die Finanzierungsbereitschaft von Bund und Kantonen geknüpft.