Am 9. März 2022 fand in der Aula Cher in Sarnen das erste Netzwerktreffen Frühe Kindheit Kanton Obwalden statt. Der Einladung der Fachstelle Gesellschaftsfragen des Kantonalen Sozialamtes sind rund 60 Fachpersonen der Frühen Kindheit aus dem Sozial-, Bildungs- und Gesundheitsbereich gefolgt. Sie bearbeiteten gemeinsam Fragestellungen zur gelingenden Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Angeboten und Fachstellen, um Eltern und Kinder in dieser wichtigen Lebensphase optimal begleiten
zu können.
Übergänge können für Kinder und Eltern eine Herausforderung darstellen. Beim Eintritt in die Kindertagesstätte, in die Spielgruppe, in den Kindergarten oder in die Schule werden neue Beziehungen geknüpft, gelten andere Regeln und sind andere Rahmenbedigungen gegeben. Somit bieten Übergänge für Kinder wichtige Lern- und Entwicklungsfelder. Eine aktive Zusammenarbeit und die nötige Aufmerksamkeit aller Personen, die das Kind begleiten, sind wichtige Faktoren, die diesen Prozess und das Wohlbefinden der Kinder
positiv unterstützen.
Die Gestaltung dieser Übergänge stand im Fokus des ersten Netzwerktreffens Frühe Kindheit. Das Netzwerktreffen ist eine Massnahme der Strategie
Frühe Kindheit, die der Kanton Obwalden im Jahr 2020 verabschiedet hat, um die vielfältigen Angebote der Frühen Kindheit in ihrer Arbeit zum Wohle der Kleinsten der Gesellschaft zu unterstützen.
In einem ersten Referat von Frau Prof. Dr. Claudia Meier Magistretti wurde die Wichtigkeit von familienzentrierten, interprofessionellen Netzwerken im Frühbereich betont, um belastete Familien erreichen und begleiten zu können. Diese Netzwerke sollen nicht nur Fachpersonen und Organisationen vernetzen und den fachlichen Austausch ermöglichen, sondern auch helfen, belastete Familien früh zu erkennen und zu begleiten. Indem sich lokale Angebote und Organisationen besser kennen, können sie koordinierter zusammenarbeiten und den Familien eine kontinuierliche Unterstützung bieten, um Übergänge zu begleiten und zu erleichtern. Zudem wurden die rechtlichen Rahmenbedingungen beim Austausch zwischen den Akteuren durch den kantonalen Datenschutzbeauftragten, Herrn lic. iur. Philipp Studer aufgezeigt.
Im Anschluss an die Fachreferate tauschten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Netzwerktreffens an insgesamt fünf Runden Tischen in intensiven Diskussionen zu praxisbezogenen Themen aus. Zum Beispiel wie Übergänge bei schwierig erreichbaren und vulnerablen Familien gestaltet werden können, damit diese nicht vom „Radar der Unterstützungsangebote“ verschwinden. Oder wie erreicht werden kann, dass Familien von sich aus Fachpersonen aus Angeboten und Fachstellen zu sich ins Boot holen. An einem weiteren, viel besuchten Runden Tisch wurde diskutiert, ob die Akteurinnen und Akteure der Frühen Kindheit im Kanton Obwalden eine Koordinationsstelle Frühe Kindheit sinnvoll finden und wie diese ausgestaltet sein sollte.
Regierungsrat Christoph Amstad, Vorsteher des Sicherheits- und Justizdepartements, betonte zum Abschluss nochmals die Wichtigkeit der Vernetzung der Fachpersonen und Angebote im Kanton Obwalden:
„Übergänge betreffen immer mehrere Akteure und Angebote. Darum ist es umso wichtiger, dass wir uns die Zeit nehmen, sie gemeinsam zu denken und zu bearbeiten. So entstehen gute Lösungen, die das Wohlbefinden und die Gesundheit von kleinen Kindern im Kanton Obwalden massgeblich positiv beeinflussen können.“
Beim anschliessenden Netzwerkapéro nutzen die Teilnehmenden, Referierenden und Moderierenden die Gelegenheit, sich zu vernetzen und andere Angebote des Kantons Obwalden kennenzulernen.