Die externe Schulevaluation zur Einführung und zum Stand der Umsetzung des Lehrplans 21 in den Kantonen Nidwalden, Obwalden und Uri (NORI) ist abgeschlossen. In allen drei Kantonen freut man sich über die Bilanz in den Bereichen Rahmenbedingungen, Weiterbildung und Wirkung. Der Evaluationsbericht zeigt, dass die Schulen eine positive Einstellung zum Lehrplan 21 sowie zu den kantonalen Einführungskonzepten und Weiterbildungsangeboten haben.
Im Frühling 2021 wurde die Pädagogische Hochschule der Fachhochschule Nordwestschweiz von den drei Kantonen Nidwalden, Obwalden und Uri (NORI) beauftragt, eine Evaluation durchzuführen. Die drei Kantone hatten bereits bei der Einführung des Lehrplans 21 zusammengearbeitet. Zweck der Evaluation war nun insbesondere, den Stand der Einführung des Lehrplans 21 zu überprüfen sowie die Erfahrungen der Beteiligten festzuhalten. Ausserdem wollten die drei Kantone Hinweise erhalten, welche Wirkungen ihre Einführungskonzepte, die kantonsübergreifende Zusammenarbeit und die Weiterbildungsmassnahmen bisher erzielten und wo es noch Optimierungsbedarf gibt.
Erfolg dank guter Führungsarbeit
Inzwischen liegen die Ergebnisse der Evaluation vor. Der zusammenfassende Bericht für alle drei Kantone und auch die kantonsspezifischen Berichte zeigen: Die Schulen in den NORI-Kantonen sind bei der Umsetzung des Lehrplans 21 insgesamt gut unterwegs. Die Einführungskonzepte der drei NORI-Kantone haben sich bewährt und die Rahmenbedingungen wurden insgesamt positiv wahrgenommen. Die Konzepte konnten dazu beitragen, dass die grosse Mehrheit sowohl der Schulleiterinnen und Schulleiter als auch der Lehr- und Fachpersonen ein fundiertes Verständnis zum Lehrplan 21 und zum kompetenzorientierten Unterricht erworben hat. Ausschlaggebend dabei waren insbesondere die Schulleitenden; sie haben die erfolgreiche Umsetzung des Lehrplans 21 zu einer primären Führungsaufgabe gemacht.
Unterschiede nach Zyklen
Wie die Evaluationsberichte weiter zeigen, gelingt die Umsetzung des kompetenzorientierten Unterrichts gemäss Lehrplan 21 an den Schulen in den drei Zyklen unterschiedlich gut. Im Zyklus 3, also in der Sekundarstufe I, stellt die Lehrplanumsetzung die grösste Herausforderung dar, was vor allem mit dem Fachlehrpersonensystem zu tun hat. In allen drei Zyklen tut man sich eher schwer mit der kompetenzorientierten Lernbeurteilung. Im Umgang mit dem Spannungsfeld der Notengebung, insbesondere dem Selektionsdruck, und mit formativen Beurteilungsformen sind sowohl Schulleitende als auch Lehr- und Fachpersonen gefordert.
Hinweise für weitere Optimierungen
Dank der gemeinsamen Evaluation der Einführung des Lehrplans 21 haben die drei Kantone Nidwalden, Obwalden und Uri wichtige Erkenntnisse gewinnen können; diese tragen dazu bei, durch Schul- und Unterrichtsentwicklungsprozesse und unterstützende Massnahmen der kantonalen Ämter die Qualität der Bildung weiter zu optimieren.
Im Kanton Nidwalden wird aufgrund der kantonsspezifischen Ergebnisse die kantonale Stundentafel überprüft. Im Weiteren gibt die Evaluation verschiedene pädagogisch-didaktische Rückmeldungen, die an den Nidwaldner Schulen direkt in die Schulentwicklung einfliessen sollen.
12’000 Schülerinnen und Schüler befragt
Im Rahmen der Evaluation zur Einführung des Lehrplans 21 in den NORI-Kantonen wurden alle Schülerinnen und Schüler ab der 3. Primarklasse sowie alle Lehrpersonen und Schulleitungen mittels Online-Fragebogen befragt. Vorab verdichteten drei Fallstudien die Fragestellungen. Die Ergebnisse wurden im Rahmen von Gruppeninterviews mit Lehrpersonen und Schulleitungen zusätzlich vertieft. Insgesamt waren 33 geleitete Schulen und 660 Klassen mit insgesamt rund 12’000 Schülerinnen und Schülern sowie rund 1’500 Lehrpersonen an der Evaluation beteiligt.