Wegen den kürzlichen Lieferengpässen bei den Impfstoff-Herstellern ist weiterhin Geduld gefragt von einem Grossteil der Nidwaldner Bevölkerung, der sich gegen Covid-19 impfen lassen will. Zurzeit läuft die Impfung bei den über 75-Jährigen, bei chronisch Kranken mit erhöhtem Risiko und beim Gesundheitspersonal mit Patientenkontakt.
Nach Lieferengpässen bei Herstellern der in der Schweiz zugelassenen Impfstoffen in den vergangenen Wochen treffen die angekündigten Mengen an Covid-19 Impfdosen inzwischen wieder regulär ein. Bisher hat der Kanton Nidwalden 8’690 Impfdosen erhalten. Davon sind 6’586 Dosen verabreicht worden, wobei festzuhalten ist, dass für jede erstgeimpfte Person eine zweite Impfdose reserviert wird, um den empfohlenen Zeitraum von 3 bis 4 Wochen zwischen den beiden Impfungen möglichst gut einhalten zu können. Aktuell haben 9.8 Prozent der Bevölkerung, die sich theoretisch impfen lassen können, mindestens die Erstimpfung erhalten. Damit gehört Nidwalden zu den Kantonen mit der höchsten Impfrate. Gegenwärtig werden Personen über 75 Jahren und solche mit chronischen Vorerkrankungen mit erhöhtem Risiko durch die Hausärzte geimpft. Parallel finden auch Impfungen des Gesundheitspersonals mit Patientenkontakt in der jeweiligen Einrichtung statt. Bereits zwei Mal geimpft worden sind sämtliche impfwilligen Bewohnenden von Alters- und Pflegeheimen.
Die eingangs erwähnten Verzögerungen wirken sich stark auf den kantonalen Impfplan aus. Die nächstfolgenden Personengruppen müssen sich voraussichtlich bis Ende April gedulden, bis sie einen konkreten Impftermin erhalten. Dazu gehören die 65- bis 74-Jährigen, das Betreuungspersonal und weitere enge Kontakte von besonders gefährdeten Personen sowie Erwachsene in Gemeinschaftseinrichtungen mit erhöhtem Ausbruchsrisiko. Der Start zur Impfung der breiten Bevölkerung muss auf zirka Mitte Mai nach hinten gesetzt werden. Spätestens ab diesem Zeitpunkt wird es auch möglich sein, sich auf einer Internet-Plattform zu registrieren und einen Termin online entweder beim Hausarzt oder bei einer Apotheke zu wählen – immer vorausgesetzt, dass die in Aussicht gestellten Mengen an Impfdosen tatsächlich geliefert werden. Gemäss heutigem Stand geht das Gesundheitsamt davon aus, dass Ende Juni ein Drittel bis die Hälfte der Bevölkerung von Nidwalden geimpft sein wird. Die ganze Impfaktion soll zirka im Spätsommer abgeschlossen sein.
Sofern sich an Liefermenge und -terminen nichts ändert, ist davon auszugehen, dass ein Impfzentrum nicht notwendig sein wird, sondern die erhaltenen Impfdosen zeitgerecht bereits über die Arztpraxen und Apotheken verabreicht werden können. Dennoch werden die Planungen für den Aufbau und Betrieb eines Impfzentrums fortgeführt, etwa für den Fall, wenn sich kurzfristig abzeichnet, dass mehr Impfstoff im Kanton Nidwalden zur Verfügung stehen wird als ursprünglich erwartet. Die Kontingentierung der Impfdosen an die Kantone läuft über das Bundesamt für Gesundheit und basiert auf einem festgelegten Verteilschlüssel.