Die Fledermäuse sind los – Public Viewing in Buochs

Ihre akrobatischen Flugkünste sind beeindruckend, genauso wie die Menge Insekten, welche sie jede Nacht verspeisen. Die Rede ist von einheimischen Fledermäusen, deren Lebensweise der Bevölkerung meist verborgen bleibt. Am Freitag, 17. Juni 2022 besteht die Möglichkeit, das rege Treiben der Fledermauskolonie im Kirchendachstock in Buochs mittels
Public Viewing mitzuerleben.

Aufwachen, gähnen, Gliedmassen strecken und sich der Körperpflege widmen. Was sich nach alltäglicher Morgenroutine von Menschen anhört, spielt sich auch bei den Fledermäusen ab – aber erst nach Sonnenuntergang. Die Tiere putzen sich, strecken ihre Flügel und flattern für ein paar Proberunden im Estrich herum. Bevor die Weibchen auf die Insektenjagd gehen, wird der Nachwuchs gesäugt. Während die Jungtiere im Dachstock zurückbleiben, begeben sich die Fledermausmütter auf ihre nächtliche Exkursion.

Diesen Sommer sind solche seltenen Einblicke in die Jungenaufzucht der Fledermäuse möglich. Die Stiftung Fledermausschutz führt zusammen mit lokalen Partnern in Buochs das beliebte, kostenlose Fledermaus-Public Viewing durch. Die im Dachstock der Kirche St. Martin installierten Infrarot-Kameras übertragen die einmaligen Bilder aus der Kolonien des Grossen Mausohrs direkt auf eine Grossleinwand vor der Kirche. Die Aufnahmen werden von der Kantonalen Fledermausschutz-Beauftragten Michèle Odermatt, dem Quartierbetreuer Urs Rüttimann und dem Projektleiter der
Fledermaus-Liveübertragungen bei der Stiftung Fledermausschutz
Marcel Fierz, kommentiert.

Die Veranstaltung wird von der Stiftung Fledermausschutz in Zusammenarbeit mit dem Fledermausschutz Nidwalden, Obwalden und Uri organisiert und unter anderem vom Kanton Nidwalden und der Pfarrei St. Martin Buochs unterstützt.

Fledermausart «Grosse Mausohr» ist in der Schweiz bedroht
Die Fledermausweibchen des Grossen Mausohrs (Myotis myotis) ziehen im Sommer ihre Jungen in Dachstöcken auf, jeweils eines pro Muttertier.
Diese Fledermausart, die hierzulande zu den grössten gehört, steht in der Schweiz auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten. Als typische Dachstockfledermaus ist sie von der Zerstörung der Tagesschlafverstecke besonders betroffen. Auch der Lebensraumverlust gefährdet ihre Bestände.
In der Schweiz sind heute rund 100 Dachstöcke, in denen Grosse Mausohren ihre Jungen aufziehen, bekannt.

Dank ehrenamtlichen Fledermausschützenden, welche die Quartiere kontrollieren, die Bestände überwachen und Probleme rechtzeitig erkennen, können rasch Schutzmassnahmen eingeleitet werden. Dies hat erfreulicherweise dazu geführt, dass der Bestand der Mausohren in der Schweiz wieder zunimmt.

Unter Infos über Fledermäuse der Schweiz | Fledermausschutz sind weitere Informationen zu finden.

Public Viewing live aus der Kolonie der Grossen Mausohren
Vor der Kirche St. Martin in Buochs Freitag, 17. Juni 2022, um 20:15 Uhr:
Kaffee und Kuchen / von 20:45 Uhr bis circa 22:30 Uhr: Live-Übertragung

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