Das Wetter wird besser – die Gefahr durch Hochwasser und Hangrutsche bleibt

In der Nacht auf Freitag kam es im Melchtal zu lokalen Starkniederschlägen. Deshalb ist der Pegel des Sarnersees über Nacht wieder gestiegen. Der Höchststand wird gemäss aktueller Prognose am Freitagnachmittag oder in der Nacht auf Samstag erwartet, aber voraussichtlich deutlich unter der Marke des extremen Hochwassers 2005 liegen.

Die Hochwassersituation im Kanton Obwalden bleibt angespannt. In der Nacht auf Freitag ist mehr Niederschlag gefallen als erwartet. Im Melchtal kam es zu lokalen Starkniederschlägen, welche die Melchaa anschwellen liessen und sich auch auf den Wasserstand des Sarnersees ausgewirkt haben. Der Pegel stieg in der Nacht um rund 10 Zentimeter und hat am Freitagmorgen die Marke von 471.00 m überschritten. Im ganzen Kanton Obwalden standen mehrere Feuerwehren im Einsatz. Die Kantonspolizei musste die Strasse zwischen Oberwilen und Giswil zwischenzeitlich sperren und hat einzelne Meldungen zu überfluteten Kellern erhalten. Dank der Schwemmholzsperre beim Abfluss der Sarneraa aus dem Sarnersee wurden keine grösseren Holzmengen Richtung Wichelsee geschwemmt. Auch der Pegel des Vierwaldstättersees ist über Nacht gestiegen.

Wie sich die Lage entwickelt, ist weiterhin schwierig vorauszusehen. Flächendeckender Niederschlag dürfte in den nächsten Tagen ausbleiben, jedoch können sich jederzeit lokale Gewitter- oder Schauerzellen bilden, die Bäche sehr schnell anschwellen lassen können. „Die Lage bleibt angespannt. Neben der Hochwassergefährdung steigt bei zusätzlichem Niederschlag auch die Gefahr durch Hangrutsche und Murgänge“, erklärt Ramon Hegglin, Leiter der Abteilung Naturgefahren und Wasserbau. Der Wasserstand des Sarnersees wird im Laufe des Tages weiter ansteigen und seinen Höchststand gemäss aktueller Prognose am Freitagnachmittag oder in der Nacht auf Samstag erreichen. Der Höchststand wird aber voraussichtlich deutlich unter der Marke des extremen Hochwassers im Jahr 2005 bleiben. Bis die Pegel der Obwaldner Seen wieder ihren Normalzustand erreichen, wird es auch ohne Niederschläge noch andauern.

Gefahr an den Ufern von Seen und Fliessgewässern

Die Gefahr an Ufern von Seen und Fliessgewässern bleibt bestehen, auch wenn das Wetter am Wochenende besser wird. Die Kantonspolizei bittet die Bevölkerung, die betroffenen Stellen zu meiden und die Sperrungen von Uferwegen und weitere Absperrungen zu beachten. Weil Böden und Hänge durch die starken Niederschläge viel Wasser aufgenommen haben, kann es jederzeit zu Spontanrutschungen und Murgängen kommen. Diese Gefahr wird auch nach Niederschlagsende über einige Tage bestehen bleiben. Auf Wanderungen im steilen Gelände sollte auch am Wochenende verzichtet werden.

Die Bevölkerung kann sich bei Problemen direkt bei der örtlichen Feuerwehr oder bei der Kantonspolizei Obwalden melden. Sandsäcke können bei der örtlichen Feuerwehr bezogen werden.

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