Das zweite Netzwerktreffen „Frühe Kindheit“ Kanton Obwalden vom 10. Mai 2023 stand ganz im Fokus gelingender Beziehungen. Der Einladung der Fach-stelle Gesellschaftsfragen des Kantonalen Sozialamtes sind rund 70 Fachpersonen der Frühen Kindheit aus dem Sozial-, Bildungs- und Gesundheitsbereich gefolgt. Gemeinsam diskutierten Sie, wie Fachpersonen eine konstruktive und unterstützende Zusammenarbeit mit Familien aufbauen und pflegen können.
Netzwerke und Beziehungen sind für Familien mit Kindern in den ersten Lebensjahren eine zentrale Ressource. Das zweite Netzwerktreffen im Rahmen der Umsetzung der „Strategie Frühe Kindheit“ legte darum den Fokus auf eine gute und konstruktive Zusammenarbeit zwischen Familien und Fachpersonen. Wie kann es gelingen, positive und wertschätzende Beziehungen zu den Familien aufzubauen und zu pflegen? Was heisst Kommunikation auf Augenhöhe? Welche Ressourcen bringen Familien mit? Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigten sich die rund 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Netzwerktreffens am 10. Mai 2023 in der Aula der Kantonsschule Sarnen.
Landammann Christoph Amstad, Vorsteher des Sicherheits- und Sozialdepartements betonte in seiner Begrüssung die Wichtigkeit der Vernetzung von Fachpersonen, aber auch die Rolle der informellen Netzwerke: „Familien sind wichtige Pfeiler unserer Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, sie zu stärken, ihre eigenen Ressourcen zu aktivieren, ihnen Möglichkeiten zu bieten für Vernetzung und sie dort gezielt zu unterstützen, wo es nötig ist.“
Annette Dietrich zeigte in ihrem Einstiegsreferat „Das WIR als Ressource“ die theoretische Verortung von Netzwerken auf. Formelle, professionelle Netzwerke sind im Kanton Obwalden zahlreich vorhanden: Verschiedene Fachstellen und Fachpersonen stehen den Familien mit Angeboten, Beratung und bei Bedarf auch mit Unterstützung zur Seite. Den Fachpersonen kommt dabei die Aufgabe zu, eine konstruktive und unterstützende Zusammenarbeit mit den Familien aufzubauen und sie in ihren unterschiedlichen Lebenslagen zu begleiten. Wichtig dabei ist, dass Fachpersonen auch die informellen, sogenannt lebensweltorientierten Netzwerke der Familien als weitere Unterstützung erkennen, stärken und nutzen. „Wo haben die Kinder das erste Mal allein übernachtet?“ oder „Wer ist für mich da, wenn ich heute einen Unfall habe und Unterstützung im Haushalt oder bei der Kinderbetreuung brauche?“ – solche Fragen helfen, diese weiteren Ressourcen zu erfassen und zu aktivieren.
Im Anschluss an das Fachreferat diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Netzwerktreffens an Runden Tischen verschiedene Fallbeispiele. Sie erstellten Netzwerkkarten, erörterten Fragen wie „Was muss ich bei der Familie für den Beziehungsaufbau besonders beachten?“ oder „Welche Faktoren könnten ein Hindernis sein, mit Fachstellen in Kontakt zu treten?“ und kamen dabei immer wieder auch auf eigene Erfahrungen und Beispiele zu sprechen.
Die Gelegenheit, sich beim anschliessenden Netzwerk-Apéro über die Diskussionen an den Runden Tischen zu informieren, nutzten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer gerne. Angeregt diskutierten sie weiter, tauschten Wissen und Erfahrungen aus und stärkten so das formelle Netzwerk der Frühen Kindheit im Kanton Obwalden.