Der Kanton Nidwalden hat an rund 30 Orten Testkäufe auf alkoholhaltige Getränke und Tabakwaren vorgenommen. Zwei Drittel der Betriebe halten sich an die bestehenden Jugendschutzvorschriften. Beim Tabakverkauf ist aber die Zahl der Fehlverkäufe angestiegen.
Der Kanton Nidwalden hat dieses Frühjahr Testkäufe auf alkoholische Getränke und Tabakwaren durchgeführt. Die Auswertung zeigt, dass über ein Drittel aller getesteten Betriebe (41 Prozent) Bier an Jugendliche unter 16 Jahren verkauften. 31 Prozent der Geschäfte händigten Spirituosen an Personen aus, die noch nicht 18 Jahre alt sind. Beim Tabak waren es 28 Prozent der getesteten Betriebe.
Ein Vergleich mit den Resultaten aus dem Jahr 2019 zeigt, dass der Anteil an illegalem Tabakverkauf fast um das Doppelte angestiegen ist. In Nidwalden ist der Erwerb von Tabak erst ab 18 Jahren erlaubt. Darunter fallen neben Zigaretten auch Tabakerzeugnisse zum oralen Gebrauch, die man umgangssprachlich als «Snus» bezeichnet. In der Schweiz sterben pro Jahr 9’500 Personen vorzeitig an den Folgen des Tabakkonsums. Der Schutz von Jugendlichen ist entscheidend, weil ein Zusammenhang zwischen frühem Tabakkonsum und Konsum im Erwachsenenalter festgestellt wird.
Rückmeldungen anderer Kantone zeigen, dass die coronabedingte Maskenpflicht die Altersschätzung durch das Verkaufspersonal erschweren kann. Nicht zuletzt deshalb wird den Betrieben eine konsequente Ausweiskontrolle empfohlen. Der Kanton Nidwalden setzt dabei auf Sensibilisierung und Information. Die kantonale Fachstelle Gesundheitsförderung und Integration unterstützt Detailhandel, Gastronomie und Festveranstaltende bei der Umsetzung griffiger Jugendschutzmassnahmen. Weitere Infos dazu finden sich online unter www.jugendschutz-zentral.ch, einem Kooperationsprojekt der Zentralschweizer Kantone.