In den letzten zwei Jahren hat die Kantonsbibliothek Nidwalden in einem gemeinsamen Projekt mit der ETH-Bibliothek alle Ausgaben des Nidwaldner Kalenders – im Volksmund auch «Brattig» genannt – digitalisiert.
Ab sofort stehen alle Ausgaben des Nidwaldner Kalenders seit dem ersten Band von 1860 auf www.e-periodica.ch (Online-Plattform für Schweizer Zeitschriften) für die Öffentlichkeit kostenlos zur Verfügung. In Zusammenarbeit mit dem Verlag des Nidwaldner Kalenders wird der Bestand laufend erweitert, wobei der Inhalt der neusten Ausgabe mit Rücksicht auf die Kundschaft, welche die «Brattig» in gedruckter Form käuflich erwirbt, jeweils für 12 Monate gesperrt ist. Das Inhaltsverzeichnis wird aber aufgeschaltet. «Ich freue mich, dass der Nidwaldner Kalender nun für alle digital zugänglich ist. Mit seinem über 160-jährigen Bestehen ist er ein eindrückliches Zeugnis des Medienschaffens in Nidwalden. Persönlich gefällt mir, dass die einzelnen Artikel im Volltext durchsuchbar sind und heruntergeladen werden können», hält Projektleiterin Martina Kappeler, Wissenschaftliche Mitarbeiterin Kantonsbibliothek, fest.
Im November 1860 veröffentlichte der Stanser Verleger Caspar von Matt die erste «Brattig». Der Name leitet sich vom Wort «praktisch» ab, weil neben redaktionellen Geschichten auch Nützliches wie der Kalender, Feiertage und Marktdaten enthalten war. Das damals dünne Heft erlangte in der ganzen Schweiz hohe Auflagen. Mit der Zeit fokussierte sich die «Brattig» nur noch auf Nidwalden. Seit 2001 ist Caspars Ur-Ur-Enkel Martin von Matt der Herausgeber. Er gab dem Heft eine moderne Erscheinung, nachdem über viele Jahrzehnte Bruder Klaus, Ritter Arnold von Winkelried sowie die Heilige Muttergottes das grüne Titelbild geziert hatten.
Die Kantonsbibliothek befindet sich derweil im nächsten Projekt. «Wir sind aktuell mit der Digitalisierung des ‹Nidwaldner Tagblatt› beschäftigt», so Martina Kappeler.
