Mit dem Durchstich des Erkundungsstollens beim A8-Grossprojekt Lungern Nord – Giswil Süd wurde ein bedeutender Meilenstein erreicht. Der rund 1750 Meter lange Erkundungsstollen liefert wichtige Erkenntnisse für den Bau des Haupttunnels und wird im Endausbau als Sicherheits- und Fluchtstollen genutzt.
Die im August 2019 gestarteten Vorbereitungsarbeiten des Nationalstrassenabschnitts schreiten wie geplant voran. Mit dem Anspitzen am 25. Januar 2021 startete der Vortrieb des Erkundungsstollens. Rund eineinhalb Jahre später, am 14. Juli 2022 konnte Baudirektor Josef Hess die letzte Sprengung zünden. «Die Mineure haben einen hervorragenden Job geleistet», freut sich Josef Hess über die termingerechte Erreichung des Meilensteins.
Anspruchsvolle geologische Verhältnisse
Der rund 1750 Meter lange Vortrieb war geprägt von anspruchsvollen geologischen Verhältnissen. Während den Mineuren im Norden besonders hartes Gestein die Arbeit erschwerte, war genau das Gegenteil im Süden für schwierige Verhältnisse verantwortlich. Loses Gestein zusammen mit Wassereintritten erschwerten den Vortrieb von Süden her. Dieser Abschnitt mit einer Länge von 190 Metern wurde als maschinenunterstützter Lockergesteinsvortrieb mit Rohrschirm ausgeführt. Die ersten 100 Meter des Hauptvortriebs von Norden mussten bis nach der Unterquerung der EWO-Druckleitung zum Kraftwerk Unteraa in sehr hartem Fels in mühsamer Kleinarbeit herausgespitzt werden. Die anschliessenden 1460 Meter wurden im Sprengvortrieb ausgebrochen. Mit zwei bis vier Sprengungen täglich erreichten die Mineure eine durchschnittliche Vortriebsleistung von 10 Metern pro Tag.
Erkenntnisse fliessen in den Bau des Haupttunnels ein
«Der Ausbruch des Erkundungsstollens hat wichtige Erkenntnisse für den Bau des Haupttunnels geliefert», erklärt Hess. «Wir kennen nun die geologischen Verhältnisse und lassen dieses Wissen in die Ausschreibung des Haupttunnels einfliessen», so Hess weiter. Diese Etappierung ermöglicht eine grössere Sicherheit bezüglich Linienführung, Baumethoden und Kosten. Der Bau des Haupttunnels ist ab dem Jahr 2024 geplant und dauert voraussichtlich fünf Jahre.
Verkehrssicherheit wird erhöht
Mit dem Tunnel Kaiserstuhl schafft der Kanton eine vor Naturgefahren sichere Verbindung zwischen Giswil und Lungern. Weiter wird die Verkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmer erhöht und den Verkehrsteilnehmern steht eine redundante und leistungsfähige Verkehrsverbindung zur Verfügung. Das Grossprojekt kostet 268 Millionen Franken, wovon der Bund 97 Prozent und der Kanton Obwalden 3 Prozent der Kosten finanziert. Die Eröffnung des Nationalstrassenabschnitts erfolgt voraussichtlich im Jahr 2029. Zusätzliche Informationen zum Grossprojekt sind auf Das A8-Grossprojekt in Obwalden – Ausbauprojekt A8 Obwalden (a8-ow.ch) zu finden.
RÜCKFRAGEN
Donnerstag, 14. Juli 2022; 16.00 bis 16.30 Uhr Regierungsrat Dr. Josef Hess, Vorsteher Bau- und Raumentwicklungsdepartement Telefon 041 666 64 35